Philip Hopf | 30.10.2020 18:34
Die weltweiten Maßnahmen, welche ergriffen werden, um die Wirtschaft weiter einzudampfen, haben die Börsen zum Schmelzen gebracht, damit die Ölmärkte stark gedrückt, und auch der Gold- und Silbermarkt kann sich dem nicht entziehen.
Eigentlich total gegen die fundamentale Meinung. Denn Corona-Angst und wirtschaftlicher Niedergang müssten doch der allgemein angenommenen Lehre nach, die Metalle zum Explodieren bringen. Dem Sog nach unten scheinen sich die Metalle jedoch die letzten Tage auch nicht entziehen zu können. Unter 20$ im Silber, was unser Korrekturziel ist, schien für viele noch vor wenigen Wochen völlig illusorisch. Aber greifen wir nicht vor und werfen erst einen Blick auf Gold, bevor wir zum Silber kommen.
Die Bären sind mit Hochdruck am Bearbeiten der $1877er-Marke. Diese wichtige Unterstützung konnte bereits kurzfristig unterschritten werden, was ein positives Zeichen für die Bären ist. Aktuell warten wir auf ein finales Unterschreiten der Marke und würden dann sehr wahrscheinlich unsere primäre Erwartung in Richtung direkter Abverkäufe anpassen.
Bis die $1877er-Marke nicht final gefallen sind, müssen wir noch von einem Anlaufen der $2000er-Region ausgehen. Wenn von den Bullen hier aber nicht schleunigst etwas kommt, wird eine derartige Aufwärtsbewegung immer unwahrscheinlicher. Der heutige Handel dürfte hier ein klares Zeichen setzen.
Der Würfel im Silber ist noch nicht gänzlich gefallen. Die Bären schlagen im gestrigen Handel zu und können in einem ordentlichen Abverkauf die $23.65 unterschreiten. Im gleichen Zug wird auch die $22.965 angelaufen. Diese stellt die letzte Bastion der Bullen dar und ist der Grund, warum wir das hinterlegte Aufwärtsszenario noch auf dem Chart behalten.
Sollte die genannte Marke angeknackst werden, ändert sich unsere Primärerwartung, und wir müssen von direkten Abverkäufen ausgehen, ohne den hinterlegten Umweg über die Region $27.50 zu gehen. Schon jetzt haben sich die Chancen eines direkten Abverkaufs auf 49% erhöht, hier fehlt nur noch der letzte Tropfen, der das Bären-Fass zum Überlaufen bringt.
Zusammenfassend kann gesagt werden. Die Entscheidung ist im Gold als auch im Silber noch nicht gefallen. Wir stehen aktuell an der Seitenlinie und warten ab. Long Positionen sind im aktuellen Umfeld riskant. Sie sollten jeweils unter dem letzten Tief gesetzt werden. Ich würde dafür im Gold 10$ darunter Platz lassen und im Silber 10 Cent. Die US Wahlen werden die kommenden Tage noch heftige Volatilität bringen, bis dahin macht es durchaus Sinn, die Füße still zu halten.
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