Florian Grummes | 17.08.2020 07:32
Der Goldpreis konnte in den letzten zwei Monaten ausgehend vom Tief bei 1.670 US-Dollar eine fulminante Rally aufs Parkett legen. Dabei wurden nicht nur die beiden genannten Kursziel bei 1.800 US-Dollar und 1.900 US-Dollar problemlos übersprungen. Die Goldbullen konnten die Notierungen vielmehr sehr deutlich bis auf ein neues Allzeithoch bei 2.075 US-Dollar vorantreiben. Damit ist der Bullenmarkt beim Gold eindeutig bestätigt. Mittel- und längerfristig sind also neue Höchststände zu erwarten.
Kurzfristig ist den Bullen am letzten Freitag aber bei 2.075 US-Dollar nach dieser gewaltigen Rally die Luft ausgegangen. Am Montagnachmittag waren ein nochmaliges Aufbäumen sowie kurzzeitig Kurse um 2.050 US-Dollar zu beobachten. Hier aber verließen die Bullen endgültig ihre Kräfte und schon wenige Stunden später nahm das Unglück seinen Lauf. Innerhalb eines Tages krachten die Goldnotierungen bis zum Mittwochmorgen bis auf 1.861 US-Dollar nach unten. Damit wurde in kürzester Zeit ein erheblicher Teil der Kursgewinne vernichtet. Die Gegenbewegung bringt es bislang nicht höher als 1.950 US-Dollar und damit lediglich auf das minimale Erholungsziel um das erste Fibonacci Retracement (38,1%).
Wir müssen nach diesem extremen Kursgeschehen von einer Trendwende im Edelmetall Sektor ausgehen und uns realistischerweise auf eine mehrwöchige bzw. mehrmonatige Korrektur einstellen. Ob der intakte Crack-Up-Boom dabei lediglich einen überschaubaren preislichen Rücksetzer zulässt und das ganze mal wieder primär über die Zeitachse korrigiert wird, oder ob das völlig euphorisierte Sentiment einen schmerzlichen und tiefen Rücksetzer benötigt, wird sich erst noch zeigen. Vermutlich ist dieses Mal richtig Schmerz notwendig, um den Edelmetall Sektor und das Sentiment in eine ideale und ausgebombte Ausgangslage zu bringen, um in den nächsten Jahren den Anstieg in Richtung 5.000 US-Dollar +x zu bewerkstelligen.
h3 Goldpreis-Chart in US-Dollar – Klare Trendwende/h3Auf dem Tageschart für den Goldpreis in US-Dollar kam es am letzten Freitag zu einer klaren Umkehrkerze. Seit dem neuen Rekordhoch bei 2.075 US-Dollar hat der Goldpreis innerhalb von drei Handelstagen vorübergehend bereits über 200 US-Dollar abgegeben. Am Mittwochmorgen wurde dabei mit 1.861 US-Dollar ein erstes Zwischentief verzeichnet. Aktuell läuft die Gegenbewegung auf diese erste Abwärtswelle. Um 1.945 – 1.950 US-Dollar treffen die Bullen dabei auf das erste Fibonacci Retracement (38,1%). Dieses zeigte bereits seine Kräfte und ließ die Bullen bislang nicht weiterkommen. Kann der Goldpreis daher schon die Marke von 1.950 US-Dollar nicht mehr klar überwinden, ist die eklatante Schwäche offensichtlich und eine weitere heftige Abwärtswelle in Kürze zu erwarten. Können die Bullen diese Marke hingegen überwinden, werden weitere Erholungsziele bei 1.970 US-Dollar und 1.995 bzw. 2.000 US-Dollar aktiviert. In diesem Fall könnte sich das ganze Korrekturgeschehen sehr viel zäher gestalten und deutlich länger hinziehen.
Kurse oberhalb von 2.000 US-Dollar würden hingegen neue Hoffnungen für die Bullen schüren. Dann könnte der Abverkauf der letzten Tage lediglich ein übler, aber vorübergehender Abschüttler gewesen sein. Dieses sehr optimistische Szenario hat aktuell aber nur eine geringe Wahrscheinlichkeit.
Vielmehr geht die Korrektur realistischerweise nach einer wie auch immer gearteten Verschnaufpause weiter. Noch kann sich der Goldpreis in dem steilen Aufwärtstrend-Kanal der letzten Wochen halten. Unterhalb von 1.870 US-Dollar wäre dieser aber hinfällig und das nächste Kursziel bei 1.800 US-Dollar sollte dann schnell erreicht werden. Das Überwinden dieses jetzt ehemaligen starken Widerstands entfesselte die Bullen im Juli endgültig und sorgte für die finale Übertreibung auf der Oberseite.
Darüber hinaus ist auch ein Rückfall an die Oberkante des wesentlich flacheren Aufwärtstrend-Kanals denkbar. Aktuell verläuft diese Oberkante bei ca. 1.740 USD. Sie steigt aber täglich und würde Mitte September ungefähr bei 1.760 USD notieren. Außerdem müssen auch das Juni-Tief bei 1.670 USD sowie die schnell steigende 200-Tagelinie (1.648 USD) als realistische Kursziele angeführt werden.
Mit dem klaren Umkehrsignal am Freitag sowie dem miserablen Start in die laufende Handelswoche hat der Tageschart eindeutig ein Verkaufssignal aktiviert. Damit dürften jetzt die monatelang verstummten Bären zum Gegenangriff ansetzen. Da sehr viele unerfahrene Trader und Investoren in den steilen Anstieg der letzten Wochen noch auf den Goldzug aufgesprungen sind, müssen wir ein übles Blutbad antizipieren.
h3 In Euro gerechnet sind neue Kaufchancen gar nicht so fern/h3Auf Euro Basis hat der Goldpreis vom neuen Rekordhoch bei 1.750 Euro bereits ordentlich verloren und mit Kursen um 1.590 Euro schon fast ein Drittel der Rally seit Mitte März korrigiert. Um das erste Fibonacci Retracement bei 1.578 Euro machen vorsichtige Käufe bzw. Zukäufe schon wieder sehr viel Sinn. Nicht auszuschließen sind in den kommenden Monaten aber auch noch deutlich tiefere Kurse um 1.525 Euro sowie 1.475 Euro. Anleger sind daher gut beraten, nicht ihr ganzes Pulver sofort zu verschießen, sondern schrittweise bei Schwäche zu akkumulieren. Idealziel wäre die schnell steigende 200-Tagelinie (aktuell 1.485 Euro). Als erstes Kauflimit empfiehlt sich die Marke von 1.575 Euro.
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