Andy Hecht | 08.06.2022 08:29
Gold ist Geld, und das Edelmetall hat eine Geschichte als Tauschmittel, die Tausende von Jahren zurückreicht. Lange bevor es US-Dollar, Euro, Yen, Pfund Sterling, Yuan, Rubel und die anderen Währungen im globalen Finanzsystem gab, war Gold der harte Vermögenswert, der Wert und Reichtum symbolisierte.
Regierungen, Zentralbanken, Währungsbehörden und supranationale Finanzinstitute halten Gold als festen Bestandteil ihrer Devisenreserven. Außerdem haben sie in den letzten Jahrzehnten ihre Reserven kontinuierlich aufgestockt, was die Rolle von Gold im globalen Finanzsystem bestätigt. Der letzte bedeutende Abverkauf von Gold fand 1999 bis 2001 statt, als sich das Vereinigte Königreich von der Hälfte seiner Reserven zu einem Preis von unter 300 USD pro Unze trennte. Der Preisanstieg der letzten zwei Jahrzehnte lässt diese Entscheidung töricht erscheinen, denn Gold ist nicht das barbarische Relikt der Vergangenheit, für das die Briten es hielten.
Abgesehen von seiner monetären Funktion ist Gold ein Rohstoff und ein Schmuckmetall, das Liebe, Reichtum und Sicherheit symbolisiert. Wie kein anderes Gut bleibt Gold die ultimative Form des Geldes.
Der Bullenmarkt für Gold begann um die Jahrtausendwende, als die Briten ihre letzte Unze verkauften. Und er läuft im Mai 2022 immer noch weiter. Angebot und Nachfrage stützen den Goldpreis, schließlich handelt es sich um ein seltenes Metall. Obwohl jede Unze, die jemals in der Geschichte gefördert wurde, in oberirdischen Beständen lagert und die Welt jedes Jahr neue Bestände hinzugewinnt, ist der Wert des Edelmetalls gestiegen. Möglicherweise ist der Wertzuwachs von Gold eher auf die Abwertung der Fiat-Währung als auf das Metall selbst zurückzuführen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat das Edelmetall stets seine technischen Leitplanken eingehalten.
Die COMEX-Gold-Futures erreichten im August 2020 bei 2.063 USD pro Unze ein neues Rekordhoch. Nach einer Korrektur auf ein Tief von 1.673,70 USD bewegte sich der Preis im Jahr 2021 größtenteils um die 1.800-USD-Marke.
Quelle: Barchart
Der Chart verdeutlicht, dass 1.800 USD von April 2021 an bis Anfang 2022 der Dreh- und Angelpunkt für den Gold-Futures-Markt war.
Als die Russen Ende Februar 2022 in die Ukraine einmarschierten, stieg der Goldpreis auf ein neues Rekordhoch von 2.072 USD pro Unze. Daraufhin setzte beim Edelmetall eine weitere Korrektur ein, die den Preis Mitte Mai 2022 auf einen Tiefstand von 1.787 USD brachte. In der Zwischenzeit markierte der Goldpreis ein weiteres tieferes Hoch und so bleibt der mittelfristige Aufwärtstrend intakt.
Am 1. Juni 2022 notierte der nahegelegene Juni-Future an der COMEX bei 1.839 USD und damit oberhalb des Pivots aus dem Jahr 2021. Der Preis setzte seine Konsolidierung fort und verdaute den jüngsten Anstieg auf über 2.000 USD und die Korrektur unter den Pivot bei 1.800 USD.
Der Bullen-Run des Goldes ist nicht neu. Gold ist seit Ende des letzten Jahrtausends im Wert gestiegen.
Quelle: Barchart
Der Chart zeigt den Anstieg des Goldpreises auf 875 USD im Jahr 1980 und fast zwei Jahrzehnte mit niedrigeren Höchst- und Tiefstständen, die 1999 bei 252,50 USD pro Unze endeten. Seitdem hat der Goldpreis einen Aufwärtstrend eingeschlagen und höhere Tiefst- und Höchststände erreicht. Im Juni 2022 ist der Aufwärtstrend fast 23 Jahre alt, und es gibt noch keinerlei Anzeichen für ein baldiges Ende.
Gold ist für viele Anleger ein fester Bestandteil ihres Portfolios. Gold ist ein Vermögenswert, der Sicherheit bietet und ein Wertaufbewahrungsmittel mit einer jahrtausendealten Geschichte ist. Der vielleicht zwingendste Grund für den Besitz von Gold ist, dass Regierungen das Metall als Teil ihrer Währungsreserven halten. In den vergangenen Jahren haben die Zentralbanken ihre Reserven aufgestockt.
Der Verkauf des Vereinigten Königreichs um die Jahrtausendwende war ein Einzelfall, denn andere Regierungen folgten diesem Beispiel nicht. Ironischerweise ist London das Zentrum des weltweiten Goldhandels. In der Zwischenzeit haben Regierungen und Privatpersonen, die in den letzten Jahrzehnten aufgrund der Preisschwäche kontinuierlich Gold gekauft haben, den Wert ihrer Bestände durch Akkumulation und höhere Preise gesteigert. Mit 1.840 USD je Feinunze steht Gold 232 USD unter seinem Allzeithoch vom März 2022, gleichzeitig ist der Preis aber auch mehr als siebenmal so hoch wie der Tiefststand von 1999.
Mindestens vier zwingende Faktoren machen Gold zu einem wichtigen Vermögenswert, der in jedes Portfolio gehört:
Der Goldpreis hat sein technisches Unterstützungsniveau beim Tief vom März 2021 respektiert. Das Muster höherer Tiefs und höherer Hochs ist intakt. Darüber hinaus könnte die geopolitische Spaltung die Rolle des Edelmetalls im globalen Finanzsystem stärken. Gold ist nach wie vor ein Metall, das in jedes Portfolio gehört. Käufe bei Kursschwäche haben sich als optimale Strategie erweisen, die wahrscheinlich Fortbestand haben wird.
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