Philip Hopf | 09.03.2022 15:06
Nach einigem Hin und Her hat Teslas erste europäische „Gigafabrik“ in Grünheide bei Brandenburg nun schließlich von den örtlichen Behörden eine vorläufige Betriebserlaubnis erhalten. Nachdem Tesla-Chef Elon Musk bereits im November 2019 den Bau der $5.5 Milliarden teuren Anlage angekündigt hatte, sollte diese eigentlich schon letzten Sommer eröffnet werden. Tesla (NASDAQ:TSLA) musste aber zunächst zahlreiche bürokratische Hürden überwinden und wurde zudem mit der Gegenwehr von Umweltschützern und Aktivisten konfrontiert, sodass sich die Eröffnung verzögerte.
Die 536 Seiten lange Betriebserlaubnis, die sowohl für die Auto- als auch für die angeschlossene Batteriefabrik des neuen Tesla-Werks gilt, gestattet allerdings keinen sofortigen Produktionsstart. Zuerst muss das Unternehmen beweisen, dass es eine Reihe von Bedingungen in Bezug auf Wasserverbrauch und Immissionsschutz einhält. Auch kann von gegnerischen Parteien noch innerhalb der nächsten Monate Widerspruch gegen die Genehmigung eingereicht werden. Tesla aber ist überzeugt, die Bedingungen in den nächsten Wochen erfüllen zu können und hat bereits für Ende März eine Eröffnungsfeier geplant. Die 3 000 Arbeitskräfte (von insgesamt voraussichtlich 12 000), die für die Fabrik angestellt wurden, haben schon eine Gewerkschaft gegründet. Alles steht also in den Startlöchern, um mit der Herstellung von laut eigenen Angaben 500 000 Fahrzeugen im Jahr zu beginnen. 80% seiner Teile werde das Werk dabei von europäischen Zulieferern beziehen. Allerdings muss Tesla nun aufgrund der Ukraine-Krise schon direkt zu Betriebsbeginn mit Lieferengpässen, insbesondere von Halbleitern und Stromkabeln, rechnen.
Mit der Eröffnung des neuen Werks in Brandenburg dürfte sich der Wettbewerb mit VW (DE:VOWG), dem aktuell führenden Unternehmen am europäischen Elektroautomarkt, verschärfen. Noch hält VW einen Anteil von 25%, während Tesla nur 19% innehat. Um diesen Vorteil aufrechtzuerhalten, will VW jetzt €2 Milliarden in eine neue Fabrik in der Nähe seines Hauptsitzes in Wolfsburg investieren.
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