Investing.com | 26.04.2019 07:54
Man sollte nicht viel erwarten, wenn General Electric Co. (NYSE:GE) am Dienstag sein Ergebnis vom ersten Quartal veröffentlicht. Das krisengeschüttelte Industriekonglomerat hat schon jetzt die Latte sehr tief gelegt und seinen Investoren unverblümt gesagt, dass die Zahlen für 2019 gruselig ausfallen werden.
Dem neuesten Richtungsausblick nach, könnte GE in diesem Jahr bis zu 2 Mrd USD an Barem verbrennen, als der Hersteller von Glühbirnen, Kraftwerksturbinen und Flugzeugtriebwerken durch einen einschneidenden Restrukturierungsprozess geht, um in einem Umfeld überleben zu können, in dem die Nachfrage nach seinen Vorzeigeprodukten schwächer wird.
Um seine Barreserven zu hüten, strich der einstmals hochgeschätzte Industriegigant seine legendäre grundsolide Dividende auf fast null zusammen, brachte Larry Culp als neuen CEO an Bord und begann ein massives Verkaufsprogramm von Unternehmensteilen. Aber das ist ein alter Hut für all diejenigen, die den Zerfall von GE in den letzten zwei Jahren beobachtet haben.
Was Sorgen macht ist, dass Culp bislang nicht das Vertrauen der Investoren für sich gewinnen konnte und er immer noch nicht sicher ist, was zu tun ist, um GE wieder auf Vordermann zu bringen, als es an allen Ecken und Enden immer noch brennt. Diese trostlose Sicht spiegelt sich in GEs Kursentwicklung seit Oktober wieder, als Culp als CEO übernahm—nachdem der anfängliche Enthusiasmus die Aktie um mehr als 20% steigen ließ, liegt sie jetzt rund 15% unter ihrem Preis am Tag seiner Ernennung und ging gestern mit einem weiteren Verlust von 2,2% zu 9,12 USD aus dem Handel.
Eine der größten Herausforderungen für Culp ist, wie er GEs Cashflow verbessern kann. Das Q4-Ergebnis zeigte höher als erwartete Defizite in der Kraftwerkssparte, die einen Betriebsverlust von 872 Mio USD machte und 2,7 Mrd USD an Bargeld verheizte, während GE Capital einen Verlust in Höhe von 177 Mio USD auswies. Das Unternehmen signalisiert allerdings, dass seine Finanzlage sich ab nächstem Jahr verbessern dürfte.
Culp versprach bedeutende Verbesserungen in GEs Industriesparten über die nächsten Jahre hin und schrieb in einer Stellungsnahme vom März:
“Wir haben Arbeit vor uns in 2019, aber wir erwarten, dass 2020 und 2021 erheblich bessere Ergebnisse bringen werden, mit positiven Cashflows von den Industriebereichen, als der Gegenwind nachlässt und unserer betrieblichen Verbesserungen finanzielle Renditen abzuwerfen beginnen.”
Aber dieser Ausblick ist ein wenig zu optimistisch für die Mehrheit der Analysten an der Wall Street. Unter ihnen ist Stephen Tusa von JPMorgan (NYSE:JPM), der in der Vergangenheit die zutreffendsten Vorhersagen zu GE abgegeben hat.
Er hat sein Rating von GE auf “untergewichten” abgesenkt und sein Kurziel auf 5 USD eingestampft und begründete dies in einer Kundenmitteilung von Anfang des Monats:
“Wir glauben viele Investoren unterschätzen die Schwere der Herausforderungen und Risiken bei GE, während sie die Wichtigkeit der kleinen Positivsignale überschätzen.”
Für Tusa sind GEs Vorhersagen für die Bargeldposition nicht realistisch, vor allem weil die Finanzdienstleistungssparte weiter Geld bluten wird, und der Konzern nicht die Möglichkeit einer Rezession eingeplant hat, die mehr Verkäufe von Firmenteilen erfordern würde, als es der Markt zur Zeit annimmt.
Fazit
GEs Restrukturierung bleibt weiterhin Stückwerk mit wenig Anzeichen, dass eine Wende zum besseren Tritt fasst. Das bedeutet, die Aktie wird weiter im Keller bleiben, es sei denn wir bekommen klare Signale, dass der Cashflow des Unternehmens sich eindeutig verbessert und für das notleidende Kraftwerksgeschäft das Schlimmste vorüber ist.
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