Geheimnis gelüftet: Diese Leute treiben den Preis für Bitcoin

 | 15.12.2017 10:03

Bitcoins werden dezentral gehandelt. Von daher dürfte man annehmen, dass die Trader weltweit verteilt sitzen. Aber in Finanzkreisen ist man sich relativ sicher, dass bis vor Kurzem noch sehr viel Volumen auf China entfiel, bis man dort den Markt zu guten Teilen trocken legte. Neben teilweise Südkorea ist aber vor allem Japan im Fokus der Beobachtungen. Eine Analyse der Deutschen Bank (DE:DBKGn) will herausgefunden haben, dass Männer zwischen 30 und 50 Jahren mit relativ geringer oder sehr geringer finanzieller Bildung als Privatzocker den Bitcoin-Markt pushen.

Ihre Bildung im Bereich Börsenhandel soll niedriger sein als die von Menschen in den USA, Frankreich oder Deutschland. Wer sind diese Leute? Sie sollen bislang versucht haben im gehebelten Devisenhandel das schnelle Geld zu verdienen. Ein Trend, der auch in Europa in den letzten Jahren zu beobachten war. Aber vor allem in Japan soll eine große Anzahl dieser Hobby-Trader realisiert haben, dass der Versuch hierüber das schnelle einfache Geld zu machen, in den letzten Jahren doch nicht den erhofften Erfolg brachte.

So sei diese „Horde“ (so nennen wir es mal) an Zockern zuletzt sprunghaft vom klassischen Devisenhandel über Broker gewechselt sein rüber in den Bitcoin-Handel. Dabei gilt wohl das Motto „da ist das schnelle Geld zu machen“. Aber warum gerade Japan? Schließlich will doch eigentlich so ziemlich jeder Mensch auf dem Planeten gerne schnell und einfach Geld machen, oder? In Japan gab es jahrzehntelang Deflation und quasi keine Renditen auf klassische Zinsanlagen. Daher war man als Anleger gezwungen in hochriskante Anlagen zu gehen, wenn man sein Geld vermehren wollte. So entstand (offenbar) eine deftige Zockerkultur.

Zwei Zahlen zeigen das Ausmaß der japanischen Einflussnahme auf Forex- und Kryptomärkte. Laut „Forex Magnate“ ging noch Anfang des Jahres 54% des weltweiten Devisenhandels auf Kredit (also vermutlich Privat-Trader) von Japan aus. Und laut einer ganz frischen Nikkei-Meldung wurden im Oktober und November 40% des weltweiten Krypto-Tradings gegen den Yen gehandelt, und nicht gegen den US-Dollar. Und es ist wohl kaum anzunehmen, dass Europäer oder Amerikaner auf die Idee kommen den Bitcoin gegen den Yen zu handeln. Das werden wohl Japaner sein!

Schlussfolgerung

Was kann das bedeuten für Sie als Privatinvestor, der ebenfalls derzeit in Bitcoins investiert ist, aus reinen Spekulationsgründen? Nun, wenn die „Horde“ an ehemaligen Forex-Tradern, die sich nach Verlusten enttäuscht aus dem Forex-Markt verabschiedet hat, sich nun dem Bitcoin-Markt zugewendet hat, kann dort etwas ähnliches passieren. Die Leute verlieren irgendwann richtig viel Geld, und ziehen sich enttäuscht aus dem Markt zurück. Im Forex-Markt kann man ja nicht klassisch davon sprechen, dass ein Wert verliert (wie eine Aktie), und alle verlieren plötzlich ihr Geld. Aber bei den Bitcoins, da gibt es eine Haupt-Kryptowährung, die gegen den Yen oder gegen den Dollar gehandelt wird.

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Rutscht Bitcoin in einem Crash auf einen Schlag heftig in den Keller, erlebt diese „Horde“ angeblich unbedarfter japanischer Zocker ihr Deja Vu-Erlebnis. Geld weg, und das noch viel schlimmer als im Devisenmarkt. Denn hier zocken alle Trader de facto auf steigende Kurse im selben Wert, nämlich dem Bitcoin! Bricht der kräftig ein, und die Zocker sind alle gehebelt, dann war es das für diese Gruppe von Zockern erst einmal. Und nimmt man an, dass tatsächlich 40% des Kryto-Tradings von Japan ausgeht, dann fehlt hier ruckartig Trading-Volumen nach einen heftigen Crash.

Nur wenn eine Tradingcommunity breit aufgestellt ist, und nicht alles auf eine Karte setzt, kann das „Game“ auch nach einem Crash von vorne starten. Rutscht Bitcoin also sagen wir mal 30%, 40% oder 50% in den Keller, kann es sein, dass diese Personengruppe leergefegte Tradingkonten vorfindet, und sich frustriert aus dem Markt verabschiedet. Damit wäre die Bitcoin-Euphorie erst mal zu Ende. So weit die Theorie. Wenn es zuletzt zu Rückschlägen im Bitcoin von sagen wir 10% kam, hatte er sich stets zügig wieder erholt. Aber was passiert nach einem großen Abverkauf?

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