Gegenwind könnte sich für China ändern

 | 05.11.2018 14:19

Chinas Daten für Oktober werden voraussichtlich auf ein anhaltend schwaches Wachstum hindeuten. Die Schwäche ist breit abgestützt, doch sich aufgrund von neuen US-Zolltarifen verlangsamende Exporte werden wahrscheinlich die Aufmerksamkeit des Marktes auf sich ziehen. Die Märkte erwarten, dass die Zölle auf 200 Mrd. USD im Januar 2019 von 10 % auf 25 % steigen werden. Um das sinkende Wachstum zu kompensieren, verstärken die chinesische Regierung und die PBoC die politische Unterstützung. Die Sitzung des Politbüros war ein deutliches Signal, dass Reformen aufgrund von Bedenken hinsichtlich eines Abwärtsdrucks auf die Wirtschaft schneller umgesetzt werden wurden.

Steuersenkungen, neue RRR-Kurzungen, höhere Haushaltsdefizite und Kreditausweitung werden geringfügig dazu beitragen. Der Staatsrat betonte den Anreiz für Infrastrukturinvestitionen in den drei größten Stadtgebieten und erklärte günstigere Bedingungen für die Infrastrukturfinanzierung. Es wird erwartet, dass sich Chinas Wirtschaftswachstum im Frühjahr 2019 weiter verlangsamt. Da der Kapitalabfluss we ter ansteigt, wird der CNY trotz FX-Aktionen weiter unter Druck gesetzt.

Es gibt jedoch etwas das die Kapitalflucht umkehren könnte. Die jüngsten Handelsgespräche zwischen den USA und China haben das Risiko einer weiteren Eskalation des Handelskriegs verringert. Der Hang Seng und der Shanghai Composite legten um 4,21 % bzw. 2,70 % zu und schlossen damit eine starke Woche. Der Anstieg ist auf Berichte zurückzuführen, dass US-Präsident Donald Trump eine Einigung mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping über den Handelsstreit erreichen will. Wir glauben, dass Dealmaker Trump es übertrieben hat. Er hat die Ausfuhr von Chinas Exporten in die USA in Höhe von über 500 Milliarden US-Dollar mit Zöllen bedroht und sich damit selbst ein Bein gestellt. Wenn er den vollen Tarif ausführt, wird er keine Feuerkraft mehr haben, um zu verhandeln: Jeder Dealmaker weiß, dass diese Position nicht akzeptabel ist. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Trump und Xi Ende November auf dem Gipfeltreffen der G20 in Argentinien eine Einigung erzielen. Dies wird der Neigung beider Präsidenten zur Selbstdarstellung genügen.

Angesichts dieser Erwartung bewerten wir die chinesischen Vermögenswerte positiv. Allein die Ahnung eines Handelsabkommens zwischen den USA und China hat Händler zum BRL, zum ZAR, zur TRY und zur INR, Währungen mit hohem Beta / hohem Rerate-Rating, zurückgeführt. Die schnelle Rückkehr, die nur auf den Schlagzeilen der Medien basiert, zeigt, von welch zentraler Bedeutung dieses Thema mittlerweile ist.

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