GBP durch schwache CPI angeschlagen, RUB auf Rekordtiefs

 | 14.10.2014 13:26

Die Inflation im Vereinigten Königreich ist im September schneller zurückgegangen als erwartet, das GBP ist nach Bekanntgabe der CPI-Zahlen stark im Angebot. Das Cable testet seine Tiefstwerte von 2014, da die schwache Inflation der BoE mehr Flexibilität verleiht, bevor sie mit einer Politiknormalisierung beginnen kann. In Russland hat die CBR ihren Zielkorb für den Rubel um 10 Kopeken gesenkt, um den RUB-Abverkauf zu dämpfen, der durch die schwachen Ölpreise verstärkt wird. Wir sehen eine starke Veränderung in den Prognosen für den russischen Zinssatz in den kommenden Monaten. In den USA verschieben sich die Geldmittel deutlich in Richtung des hinteren Endes der Kurve für Staatsanleihen, da die Ungewißheiten um die Fed-Politik anhalten. Die Renditen der US-Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit gehen auf 2,2255% zurück.

Die Inflation im Vereinigten Königreich geht schneller zurück als erwartet.

Die Inflation im Vereinigten Königreich verlangsamt sich im Jahresvergleich bis September auf 1,2% (versus 1,4% erwartet & 1,5% zuletzt), die Kern-CPI geht auf 1,5% im Jahresvergleich zurück. Als erste Spontanreaktion fällt der GBP/USD auf 1,5959 (zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Newsletters), der EUR/GBP steigt auf den gleitenden 100-Tagesdurchschnitt (0,79572). Die schwache Inflationsdynamik gibt der BoE vor einer Politiknormalisierung klar mehr Zeit, da das Inflationsziel der BoE etwas entfernt bei 2-3% liegt. Trotz starker Erwartungen an die Arbeitsmarktdaten (morgen fällig), wird das GBP wahrscheinlich seine Schwäche ausweiten. Optionsbarrieren beim EUR/GBP mit heutiger Fälligkeit liegen bei 0,7950/70, werden sie überwunden, eröffnet das für diese Woche den Weg auf die Vanilla-Calls bei 0,8000/50. Der GBP/USD testet die 1,5855/1,5944 (Tief vom November 2012/Tief 2014), optionsbezogene Angebote mit heutiger Fälligkeit bewegen sich um 1,6285 und weitere Barrieren bauen sich bei 1,6000- auf.

CBR über die Talfahrt des Rubels besorgt

Der USD/RUB weitet seine Gewinne auf historische Hochs aus, da die Schwäche bei den Ölpreisen anhält. Neben der RUB-Abwertung und den schwachen ausländischen Direktinvestitionen (ADI) (aufgrund geopolitischer Sorgen) ist die Verbesserung der russischen Leistungsbilanz eine zusätzliche Herausforderung, da die Ölpreise weiter auf Talfahrt sind. Die russische Zentralbank hat den Boden des RUB-Zielkorbs (55% USD/RUB & 45% EUR/RUB) um 10 Kopeken gesenkt, um den RUB-Abverkauf abzumildern. Nach dem Verfahren der Bank lässt die CBR dem RUB einen Handelsspielraum innerhalb eines 9-RUB-weiten Bandes und verkauft 350 Mio. Dollar über dem Limit, um die Abwertung zu dämpfen, bevor Sie mit einer Verschiebung von 5 Kopeken innerhalb des Bandes fortfährt. Aufgrund des bestehenden intensiven Verkaufsdrucks zweifeln wir an der Effizienz solcher Deviseninterventionen und sogar der brandneuen FX-Repo-Geschäfte, die ab Ende Oktober in Kraft treten. Die Terminmärkte preisen eine Erhöhung um 200 Basispunkte in den kommenden drei Monaten ein.

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Zinsen verschieben sich auf das hintere Ende der Kurve der US-Staatsanleihen

Die Zinsen der US-Treasuries haben sich im September in Richtung des hinteren Kurvenendes der Staatsanleihen verschoben. Wir sehen seit dem 23. September eine leichte Korrektur im Kurvenverlauf für die US-Staatsanleihen; die Nettopositionen bei den 2-Jahreskontrakten bleiben jedoch auf dem niedrigsten Wert seit Mitte 2007.

Im Laufe des Monats September fand eine Verschiebung der nicht kommerziellen (spekulativen) Anlagen von den 2-jährigen US-Anleihen hin zu den 10-jährigen Anleihen statt. Nach den CFTC-Daten sind die Netto-Long-Futurespositionen für zweijährige Anleihen im September von 54.025 Kontrakten (2. September) auf - 160.000 Kontrakte (23. Sept.) eingebrochen. Trotz der USD-Rallye bleibt die Nettopositionierung bei den zweijährigen Anleihen nach der neuesten CFTC-Veröffentlichung (7. Okt.) mit ca. -78.838 Kontrakten negativ. Im selben Zeitraum (2.-23. September) sind die 10-jährigen US-Futures von -82.658 auf 8.844 Kontrakte gestiegen. Die Zuflüsse bei den zehnjährigen US-Anleihen haben die langfristige Rendite bis heute auf 2,2255% herunter gezogen, der niedrigste Wert seit 2 Jahren. Nach unserer Meinung ist dieses Verhalten die Folge einer begrenzten Risikobereitschaft am Markt und betont die Befürchtungen einer höheren kurzfristigen Volatilität aufgrund der Spekulationen um die Fed. Die Swap-Preise der OIS (Overnight-Interest-Swaps) zeigen eine Verunsicherung über den Zeitpunkt der ersten Erhöhung der Fed Fund Rate. Ist es an der Zeit, die Erwartungen an eine erste Fed-Zinssatzerhöhung über das 2. Quartal 2015 hinaus aufzuschieben?