FX: Pickepackevolle Woche - Wahlen, Coronavirus-Ausbreitung und Zinsentscheidungen

 | 02.11.2020 22:14

Der November beginnt mit einer der am aufmerksamsten beobachteten Wahlen in der Geschichte der USA, einem breit angelegen COVID-19-Lockdown in Europa, drei geldpolitischen Bekanntmachungen der Zentralbanken und Arbeitsmarktberichten aus den USA, Kanada und Neuseeland. Trotz all dieser Großereignisse und der Unsicherheit erholte sich der Dow Jones Industrial Average nach den Verlusten der vergangenen Woche. Der US-Dollar wurde gegenüber dem Euro, dem japanischen Yen und anderen wichtigen Währungen höher gehandelt. Wenngleich es schwierig ist, den herrschenden Optimismus zu rechtfertigen, spiegelt diese Kursentwicklung die Hoffnung des Marktes auf ein endgültiges Wahlergebnis am Mittwoch wider.

Leider ist es in Zeiten wie diesen schwer, die Wahl Bush gegen Gore im Jahr 2000 zu vergessen, die bis zum 12. Dezember in der Schwebe war. Damals betraf die Neuauszählung nur einen Bundesstaat (Florida), und dieses Mal könnte die Abstimmung in Pennsylvania, North Carolina und Wisconsin per Briefwahl entschieden werden. Mehr als 96 Millionen Amerikaner haben ihre Stimmzettel bereits vorzeitig abgegeben, und in einigen Bundesstaaten übersteigt dies die Gesamtzahl der am Wahltag abgegebenen Stimmen. Mit 24 Stunden bis zur Wahlnacht schrumpft der Vorsprung von Joe Biden in den umkämpften Bundesstaaten. Die letzten Umfragen zeigen ein enger werdendes Rennen, und wir können uns glücklich schätzen, wenn der Gewinner bis Ende der Woche feststeht.

Sicher ist nur eines, und das sind volatile 48 bis 72 Stunden an den Finanzmärkten. Im Jahr 2016 prognostizierten die Umfragen einen Sieg von Clinton, doch als sich ein Sieg Trumps abzeichnete, fielen die Dow-Futures im Nachthandel um 750 Punkte. Gegen 10:30 Uhr deutscher Zeit erreichten die Aktienkurse jedoch ihren Tiefpunkt und markierten am Mittwoch neue Verlaufshochs. Am Devisenmarkt kletterte der EUR/USD in der Wahlnacht um 300 Pips von 1,10 auf 1,13, nur um am Mittwoch auf 1,09 umzukehren und all seine Gewinne aufzugeben. Ähnlich große Bewegungen gab es beim USD/JPY, der wie ein Stein fiel, als die Ergebnisse über den Ticker liefen. Der USD/JPY fiel im Asia-Handel von 105,47 auf 101,20, bevor er sich in der Sitzung in New York kräftig erholte und knapp unter 106 stabilisierte.

Der Monatsanfang ist in der Regel immer sehr geschäftig, aber da die Wahlen in den USA zu größeren Bewegungen führen werden, könnten die geldpolitische Sitzungen der Zentralbanken in den Hintergrund treten. Dennoch erwarten zwei Drittel der befragten Ökonomen, dass die Reserve Bank of Australia heute Abend die Zinssätze senken wird. Die Wirtschaftsdaten aus Australien waren nicht verheerend - das verarbeitende Gewerbe hat sich im Oktober deutlich erholt, die Baugenehmigungen und die ANZ-Stellenanzeigen sind gestiegen. Das Land beendete im vergangenen Monat seinen zweimonatigen Lockdown und meldete zum ersten Mal seit fünf Monaten keine lokalen Coronavirus-Fälle, nachdem es eine zweite Welle erfolgreich besiegt hatte. Nichtsdestotrotz könnte die RBA angesichts der eskalierenden chinesischen Handelsspannungen zum Handeln gezwungen werden. China hat unter anderem die Einfuhr von Holz, Gerste, Kupfer, Hummer und Zucker gestoppt. Obwohl sich die Wirtschaft auf Erholungskurs befindet, deutet die RBA seit langem an, dass eine Zinssenkung nach Aufhebung der Restriktionen wirksamer wäre, was erklärt, warum so viele Ökonomen jetzt einen Schritt in diese richtige Richtung erwarten. Selbst wenn die Zentralbank ihre Geldpolitik lockert, sollte dies mit einem optimistischeren Ausblick einhergehen.

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Auch die Bank of England wird in dieser Woche voraussichtlich den geldpolitischen Stimulus erhöhen, die Federal Reserve dürfte jedoch die Füße stillhalten. Trotz der steigenden Coronavirus-Fallzahlen, die am Freitag die Schwelle von 99.000 überschritten, waren die US-Daten insgesamt robust, da die Regierung keine Schritte zur Eindämmung der Pandemie unternommen hat. Laut ISM ist die Produktionstätigkeit in den USA so schnell wie seit zwei Jahren nicht mehr gewachsen, und es gibt Grund zu der Annahme, dass der Dienstleistungssektor ähnlich stark gewachsen ist. Auch die Beschäftigungskomponente des Berichts stieg wieder über 50, was bedeutet, dass Unternehmen in diesem Sektor mehr Arbeitsplätze schaffen als abbauen.

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