Franken weitet Gewinne aus, Yen stagniert

 | 25.03.2015 13:17

Der Schweizer Franken weitet seine Gewinne aus, da die Zuflüsse in den sicheren Hafen die Währung gegenüber EUR und USD nach oben treiben. Nachdem der EUR/CHF unter 1,05 gefallen war, kämpft er nun damit, sich über diesem Niveau zu stabilisieren, wobei es zunehmenden Verdacht gibt, dass die SNB die heutige Erholung unterstützen könnte. In Japan hat die Yen-Nachfrage zum Ende des Geschäftsjahres die Aufwärtsentwicklung bei den JPY-Paaren gebremst. Die japanischen Inflationszahlen am Freitag könnten Sorgen aufkommen lassen, dass die Inflation möglicherweise vom richtigen Weg abweichen könnte, was neue JPY-Verkäufe auslösen könnte, da das Land am Anfang eines neuen Geschäftsjahres steht.

EUR/CHF kämpft um die 1,05 Marke

Der EUR/CHF handelte unter dem, was der Markt als implizites Band der SNB bei 1,05/1,10 akzeptiert hat, obwohl es bei der Mehrzahl der EUR-Paare ein gutes Kaufinteresse gibt. Der EUR/CHF fiel gestern auf 1,04222. Der Bruch unter die Schwelle bei 1,05 hat einigen Stress auf die Euroswiss-Futures ausgelöst, die zum ersten Mal auf 100,890 gestiegen sind, seit die SNB auf ihrer geplanten Sitzung am 19. März von einer Zinssenkung abgesehen hatte. Mit der Börsenöffnung in Europa kletterte der EUR/CHF erneut über 1,05, da man den Verdacht hat, dass die SNB wieder im Spiel sein könnte.

Die Entkopplung zwischen EUR/CHF und EUR/USD signalisiert, dass die Zuflüsse in den sicheren Hafen zu einer tatsächlichen Aufwertung des Schweizer Franken führen, da die Bailout-Gespräche zwischen Griechenland und der EU zu keinem Ergebnis kommen. Wir achten genau auf die Marktsätze, um Spannungen nachzuverfolgen, die auf eine mögliche ungeplante SNB-Intervention hindeuten könnten. Aufgrund des globalen makroökonomischen Umfeldes hat die SNB Spielraum, die Zinsen im Notfall weiter zu senken. Der Markt sollte eine Senkung um 15-25 Basispunkte leicht absorbieren können, falls die EUR-Risiken Realität werden sollten. (Grexit, griechische Insolvabilität).

Die allgemeine Franken-Aufwertung zieht den USD/CHF auf Einmonatstiefs herunter. Das Paar eröffnete die Sitzung unter seinem gleitenden 100-Tagesdurchschnitt (0,9601) und steht vor Angeboten auf diesem Niveau. Die frühe Bildung eines invertierten Hammers (der signalisiert, dass der Markt einen Boden bestimmen möchte) ist verschwunden, nachdem ein neues Intraday-Tief bei 0,9571 verzeichnet wurde (zum Zeitpunkt des Schreibens).

Dieses Verhalten signalisiert, dass die tatsächliche Unterstützung (0,9537) nicht stabil ist und die Stimmung auf Verkäuferseite nicht ausreichend zurückgegangen ist, um den kurzfristigen Trend umzukehren. Mit der Fed, die in Richtung einer Normalisierung geht (sogar wenn die Normalisierung sanfter als bisher erwartet stattfindet), sollten die Gegenkräfte im US-Dollar jedoch die Gewinne im Franken dämpfen und eine bärische Bewegung des USD/CHF über den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt (aktuell bei 0,9415) möglich machen.

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USD/JPY steigt auf Ichimoku-Wolke an

Die JPY-Verkäufe gehen zurück, da sich das Ende des Geschäftsjahres nähert und die saisonale Nachfrage nach dem Yen sowie die gedämpften US-Renditen die Oberseite bei den JPY-Paaren deckeln. Der USD/JPY sah gestern Unterstützung bei seinem gleitenden 50-Tagesdurchschnitt (119,19), doch die Trend- und Momentumindikatoren bauen sich leicht bärisch auf. Schon die vierte Sitzung in Folge sehen wir, dass der USD/JPY sowohl unter der Ichimoku-Konversions- als auch unter Basislinie schließt, was den Weg in Richtung der täglichen Wolkendecke (118,29/50) öffnet, sollte die Unterstützung bei 118,81 (gleitenden 100-Tagesdurchschnitt) fallen. Optionspositionen mit heutiger Fälligkeit haben eine negative Skew vor 120,00.

Die japanischen Inflationsdaten für Februar sind am Freitag fällig. Da der Erhöhung der Umsatzsteuer im April 2014 von 5% auf 8% erwartet wird, dass die Kontraktion bei den Haushaltsausgaben den 11. Monat in Folge anhalten wird, sollte der nationale CPI ohne frische Lebensmittel (von der BoJ überwacht) im Februar auf 2,1% weiter zurückgegangen sein. Die BoJ sieht sehr wohl, dass die um die Steuereffekte bereinigte Inflation im Bereich von 0-0,5% liegt (angenehm unter dem Ziel von 2%), dabei könnten die niedrigen Ölpreise im zweiten Quartal den CPI sogar vorübergehend unter Null drücken.

Sollte dieser Fall eintreten, werden die BoJ-Tauben gewiss stärker auf weitere monetäre Anreize drängen. Eingedenk der Tatsache, dass jeglicher Versuch im Bereich der Steuern (zweiter Pfeiler der Abenomics) alle Bemühungen für eine Rückkehr der Inflation im Land zerstört, richten wir unser Augenmerk verstärkt auf die Wachstumssituation und bleiben gegenüber nicht begründeten Spekulationen vorsichtig.