Fossile Brennstoffe

 | 29.09.2021 12:08

Bei den fossilen Brennstoffen kann man sicherlich davon sprechen, dass „Totgesagte eben doch länger leben“. Nachdem der Ölpreis ja im vergangen Jahr kurzfristig sogar negativ war, so ist er aktuell wieder auf dem Niveau von 2018 und damit so teuer wie seit 2014 nicht mehr. Grundsätzlich darf man bei all dem Hype um das Elektroauto und dem Ausstieg aus den fossilen Brennstoffträgern die Realität nicht aus den Augen verlieren. Wir haben bereits 2010 den Durchbruch des Elektroautos vorhergesehen und auch wenn es damals bereits absehbar war, so ist es doch ein langer Weg des Umstiegs. Und genau hierin liegt die Chance für steigende Ölpreise. Die Weltwirtschaft und hier insbesondere die Afrikanischen oder Asiatischen Staaten werden weder bis 2030 noch bis 2050 komplett auf nicht fossile Brennstoffträger umstellen können oder auch wollen. Die Welt wird also auch in den kommenden Jahrzehnten weiterhin auf Öl und Gas angewiesen sein und die Nachfrage wird sich in unseren Augen weit weniger schnell reduzieren, als dies vom Markt angenommen wird. Damit ergibt sich aktuell ein Bild, dass auf der einen Seite die Nachfrage weiterhin stabil bleibt, auf der anderen Seite aber kaum noch Investitionen in neue Ölprojekte getätigt werden. Und insbesondere der Rückgang der Preise nach 2014 war in erster Linie der zusätzlichen Produktion von Schieferöl in den USA geschuldet, welches die USA von einem Nettoimporteur von Öl zu einem Nettoexporteur von Öl aufsteigen lies. Die Bohraktivitäten für neue Ölfelder in den USA sind aber auf ein Minimum geschrumpft, so dass wir von dieser Seite mit einem deutlichen Angebotsrückgang in den kommenden Jahren ausgehen können. Aus reiner Angebots- und Nachfragesicht spricht derzeit also vieles für weiter steigende Ölpreise sowohl kurz als auch mittelfristig. Hinsichtlich des Gaspreises sieht die Situation insbesondere in Europa etwas differenziert aus. Zwar hat sich im vergangenen Jahr auch der Gaspreis in den USA verdoppelt, in Europa dürfte das Hauptproblem allerdings in der Eröffnung von Nordstream 2 liegen. Gazprom (MCX:GAZP) wird erst zusätzliches Gas nach Europa liefern sobald die finalen regulatorischen Genehmigungen aus Deutschland vorliegen. Und solang dies nicht der Fall ist, dürften die Preise insbesondere in diesem Winter weiter ansteigen und damit nicht zuletzt auch die Inflation weiter anziehen lassen.
 
Für Privatanleger ist es nicht einfach von steigenden Preisen zu profitieren. Am einfachsten geht es sicherlich über den Kauf entsprechender Öl- bzw. Gasproduzenten. Ansonsten bieten sich entsprechende ETF oder ETC Produkte an. Vom Kauf von Future Kontrakten können wir hingegen nur abraten, da eine Situation wie im April vergangenen Jahres mit einem negativen Ölpreis aktuell zwar sehr unwahrscheinlich ist, sie aber leider nie ausgeschlossen werden kann und es für Privatinvestoren sicherlich schwierig sein dürfte Öl zu Hause im Gartenteich oder Keller aufzubewahren. Wir sehen die extreme Volatilität bei den Rohstoffpreisen (Bauholz, Uran, Kohle, Öl, etc.) in diesem Jahr als sehr kritisch an und hoffen auf langfristigere Trends, welche nicht zu diesen extremen Preisausschlägen auf beiden Seiten führen, da diese Preisausschläge für Investitionen in langfristige neue Projekte extrem hinderlich sind und Unternehmen keinerlei Planungssicherheit geben.

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