Forex Report - Das Griechendrama setzt sich fort!

 | 31.03.2015 12:14

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0785 (07.45 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0778 heute im frühen europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 120.20. In der Folge notiert EUR/JPY bei 129.60. EUR/CHF oszilliert bei 1.0468.

Das Griechendrama setzt sich fort und stellt den maßgeblichen Belastungsfaktor für die Bewertung des Euros dar. Unsere Kanzlerin Merkel kann Brücken bauen. Die Griechen müssen aber auch gewillt sein, die ausgestreckte Hand anzunehmen. Kein Land hat in der aktuellen Krise bezüglich der Abschirmung und des freiwilligen Schuldenschnitts mehr finanzielles Entgegenkommen erhalten als Griechenland.

Erkennbar ist im aktuellen Umfeld, dass die Verhandlungsposition Athens unter den geopolitischen Aspekten voll ausgereizt wird. Die im Raum stehende Entscheidung sich im Zweifelsfall Moskau/Peking anzunähern, kreiert definitiv weder in Berlin, Brüssel und bei den Kollegen der „five eyes“ Freude. Hier ist der Grund für die Konzilianz der deutschen Kanzlerin zu suchen, die sich von der Verbalakrobatik der Vergangenheit durchaus inhaltlich abhebt. Fakt ist, dass sich Athen mit dieser Form der Politik unterschwellig markant innerhalb der EU isoliert.

Unverändert ist eine kurzfristige Lösung des Griechendramas nicht erkennbar. Ergo ist eine Entlastung des Euros bezüglich dieses Themas derzeit nicht auf der Agenda.

Die Eurozone ist aber eben nicht nur Griechenland. Nahezu alles außerhalb des politischen Verantwortungsbereiches Athens läuft gut und zumeist besser als erwartet. Das gilt für Struktur- als auch Konjunkturdaten. Wo ist die Lernkurve in Athen Herr Tsipras?

Spaniens Wachstum bleibt sportlich. Spaniens Wirtschaft hat einen guten Start ins Jahr hingelegt. Das BIP sollte im 1. Quartal um rund 0,8% zugelegt haben (Quelle
Wirtschaftsministerium).

In Deutschland läuft der Arbeitsmarkt wie einst der Käfer (er läuft und läuft …). Im Gegensatz zu den USA nimmt die Partizipation am Arbeitsmarkt zu. Ja, die Quote hat sich im Jahresvergleich nur von 6,8% auf 6,5% verringert, aber die Beschäftigung hat in dieser Phase um 388.000 auf einen neuen Rekordwert von 42.827.000 zugenommen.

Der deflationäre Preisdruck hat sich aus Deutschland verabschiedet. Maßgeblich waren exogene Faktoren (Energie) für den Ausflug in das deflationäre Preisumfeld verantwortlich. Per März stellte sich der Anstieg der Verbraucherpreise im Jahresvergleich laut vorläufigen Berechnungen auf 0,3% nach 0,1% (Monatsvergleich +0,5%). Im Chart ist der aktuelle Wert noch nicht inkludiert.

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