Forex Report - Zu viel griechische Hybris?

 | 27.01.2015 12:41

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1235 (07.50 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1178 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 118.07. In der Folge notiert EUR/JPY bei 132.65. EUR/CHF oszilliert bei 1.0162.

Herr Tsipras ist bereits gestern mit Unterstützung der Unabhängigen Griechen als neuer Ministerpräsident vereidigt worden. Das ging zügig und liefert Klarheit. Syriza und die Unabhängigen Griechen wehren sich gegen die Sparauflagen der Troika. Weder EU noch IWF sind bereit, weitere Unterstützung bedingungslos zu liefern. Ein expliziter Schuldenerlass steht nicht zur Disposition. "Die Verpflichtungen gelten weiter", betonte Finanzminister Schäuble. Diese Position ist sachlich unanfechtbar. Aus fiskalischer Sicht hat Griechenland ohnehin eine bevorzugte Behandlung im Vergleich zu allen anderen Reformländern erfahren. Die Ratingagentur S&P warnte die neue griechische Führung vor einer Herabstufung der Bonität bezüglich der im Raum stehenden Unsicherheiten. Für Griechenlands neue Regierung gilt, dass der vollmundige Wahlkampf nun beendet ist und die normative Kraft des Faktischen Griechenland nur bedingte Spielräume bieten wird.

Bei zu viel griechischer Hybris könnte der von Herrn Tsipras versprochene Sonnenschein für alle Griechen nichts anderes sein, als eine Fehlprognose der „politischen Wetterstation“. Ohne exogene finanzielle Hilfe hat diese Regierung mit diesem Programm bei den hochgesteckten Erwartungen der griechischen Öffentlichkeit keine Chance …

Die Ukrainekrise hält die Welt weiter in Atem. Nach neuen Kämpfen in der Südukraine verschärft sich die geopolitische Situation. Außenminister Steinmeier stellte neue Sanktionen gegen Russland in Aussicht.

Der deutsche IFO-Index setzte gestern positive Akzente. Es kam per Januar zum dritten Anstieg in Folge. Der Geschäftsklimaindex nahm von zuvor 105,5 auf 106,7 Punkte zu. Die Prognose lag bei 106,3 Zählern.