Forex Report per 26.10.2012‏

 | 26.10.2012 09:15

Der Euro eröffnet heute (07.55 Uhr) bei 1.2932, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Höchstkurse im frühen europäischen Handel bei 1.3023 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 80.07 In der Folge notiert EUR-JPY bei 103.55, während EUR-CHF bei 1.2098 oszilliert.

Die Wirtschaftsdaten fielen in den letzten 24 Stunden überwiegend positiv aus. Die Wirkung verpuffte jedoch weitgehend, da das Nachrichtenbild bezüglich der Eurozone sich eintrübte.

Entscheidend waren unter anderem Meldungen über Griechenland. Aus „Kreisen“ wird lanciert, dass Griechenland sein Ziel, das Haushaltsdefizit bis 2020 auf 120% zu reduzieren, nicht erreichen wird. Fakt ist, dass das Reformprogramm durch die Wahlen vom Pfad abgekommen ist. Fakt ist
aber auch, dass Griechenland die Neuverschuldung von 15,4% per 2009 auf 7,0% per 2012 reduzierte und damit bezüglich der Neuverschuldung besser aufgestellt ist als die USA, Japan und UK. Mehr noch ist diese Reduzierung erfolgt, obwohl die Wirtschaftsleistung um 20% in diesen drei Jahren einbrach (ganz im Gegenteil zu USA, Japan, UK). Es handelt sich maßgeblich um ein konjunkturelles Problem. Wenn diese Konjunktur einmal stabilisiert ist und wieder Wachstum ansteht, ist dank des veränderten fiskalischen Rahmens mit einer durchaus stärkeren fiskalischen Erholung zu rechnen. Diesbezüglich halte ich die aktuellen Prognosen per 2020, bei denen in
wesentlichen Teilen Extremsituationen frisch und frei extrapoliert werden für äußerst revisionsanfällig und sachlich unangemessen.

Das haben wir bei der Extrapolation der Staatsschuld der USA um die Jahrtausendwende gleichfalls erlebt – demnach dürfte es heute kaum noch US-Treasuries geben. Die Realität sieht jedoch völlig anders aus - nie war die Welt mit US-Treasuries gefluteter.

Ja, Standard & Poors bemüht sich, die Interessen der „Anti Eurozonen Spekulation“ zu unterstützen. Es ist vollkommen verstörend, dass die markanten Reformerfolge von S&P nicht ansatzweise gewürdigt werden. Das lässt einen sachlich orientierten Analysten fassungslos zurück. Nachfolgende Tabellen sind den „Freunden“ der Agenturen nahe ans Herz gelegt: