Forex Report - Griechenland aus dem Schneider?

 | 23.02.2015 11:54

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1380 (07.50 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1279 im Europa-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 118.95. In der Folge notiert EUR/JPY bei 135.35. EUR/CHF oszilliert bei 1.0738.

„Die Verlängerung“ von Griechenland erreicht! In den multilateralen Gesprächen wurde ein Durchbruch im Schuldenstreit erreicht. Das erfreut alle Teilnehmer der Gespräche. Es freut übrigens auch die Nato. Dieser Einfluss ist und war nicht zu unterschätzen …

Man verständigte sich auf eine Verlängerung des Programms um 4 Monate. Dieser Zeitrahmen soll genutzt werden, um über das weitere Verfahren zu verhandeln. Dazu hat die griechische Regierung ihre Vorschläge der Troika unterbreitet. Der griechische „Reformvorschlag“ soll circa 7 Mrd. Euro einbringen. In dem Schreiben an die EU, EZB und IWF fokussiert sich die griechische Regierung unter anderem auf Bekämpfung des Benzinschmuggels (Zusatzeinnahmen 1,5 Mrd. EUR) und des Zigarettenschmuggels (800 Mio. EUR). Man erhoffe sich in Athen 2,5 Mrd. EUR Einnahmen durch die Besteuerung reicher Griechen und Oligarchen. Weitere 2,5 Mrd. Euro sollen durch das Eintreiben von Steuerschulden bei Bürgern und Unternehmen vereinnahmt werden.

Diese Maßnahmen sind grundsätzlich für ein etabliertes Land in der Eurozone ohnehin selbstverständlich. Reformen in der Deregulierung des Arbeitsmarktes und der Effizienzsteigerung der Administration sind mindestens ebenso elementar. Die Einigung mit der griechischen Regierung sei der erste Schritt, gegenseitiges Vertrauen wiederherzustellen verlautete es aus Brüssel. Dem stimmen wir zu und erlauben uns darauf zu verweisen, dass zuvor seitens der Athener Regierung massiv diplomatisches Porzellan zerschlagen wurde. Griechenland habe zugesagt, keine Reformen zurückzunehmen. Das ist zunächst einmal positiv, aber grundsätzlich selbstverständlich, nachdem diese Reformen verbindlich staatsrechtlich fixiert waren. Die Regierung habe auch versichert, die Forderungen der Gläubiger zu erfüllen. Das ist in der Tat unverzichtbar.

Jetzt muss dieser Kompromiss noch in diversen Ländern, unter anderem der Bundesrepublik, eine parlamentarische Zustimmung erfahren. Ergo ist kurzfristig eine Menge „Kuh vom Eis“, mehr aber auch nicht!

Moody’s wurde bei der Bewertung Russlands aktiv: Moody's hat die Kreditwürdigkeit Russlands auf Ramschniveau herabgestuft. Die Bewertung liege nun bei Ba1 nach zuvor Baa3. Der Blick auf die Fakten wirft Fragen über die Homogenität der Anwendung von Bewertungsstandards auf.

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