Forex Report per 22.08.2014

 | 22.08.2014 14:25

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3287 (07.37 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3245 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 103.71. In der Folge notiert EUR-JPY bei 137.80. EUR-CHF oszilliert bei 1.2105.

Die neue Dialogrunde, die jetzt in Kiew und in Minsk in den kommenden Tagen ansteht, liefert die Grundlage für Hoffnungswerte in der europäischen, russischen aber auch ukrainischen Realwirtschaft und führt aktuell zu einer Entspannung an den Finanzmärkten.
Der westliche Exkurs weg vom Dialog hin zu Sanktionen, der seitens der USA von der EU eingefordert wurde, hat bisher nur Verlierer in Kontinentaleuropa (maßgeblich im Westen) generiert, ohne die politischen Ziele auch nur in zarten Ansätzen zu erreichen, die man sich versprach.

Dabei spielte die Unterschätzung sowohl der Allianzen Russlands außerhalb des Westens als auch der strukturellen Stärke Russlands (sieh TFR vom 21.8., russische Konjunktur- und Strukturdaten) eine nicht unwesentliche Rolle.
Wir hoffen , dass es auf Ebene der EU die notwendige Demut gibt, sich mit dem eigenen Verhalten der letzten circa 10 Monate selbstkritisch auseinanderzusetzen.

Die EU ist kein Militärbündnis, sondern eine Wirtschaftszone.
Eine EU-Assoziierung sollte also die Wirtschaft betreffen. Die unselige Verbindung einer EU-Assoziierung mit einem Miltärpakt durch die kalte Küche spricht nicht die Sprache der Ökonomie, sondern muss aus Sicht Russlands als Geopolitik des Westens an den eigenen Grenzen verstanden werden, ebenso wie der durch den Westen initiierte „Putsch“.

Losgelöst von einer Deeskalation der Ukrainekrise werden die aufgerissenen Vertrauensgräben ihre kontraktiven Wirkungen in den kommenden Monaten, wenn nicht Jahren zu Lasten unserer eigenen Wirtschaftsinteressen entfalten.
Die Denkweise des Westens ist opportunistisch und an kurzfristigen Zielen orientiert. Europa hat sich dieser Denke und damit auch Werteskala, die von den USA ausgeht, in den 90er Jahren geöffnet (u.a. an kurzfristigen Bilanzierungsregeln erkennbar …).
Russland hat Politik immer von Ökonomie und Zuverlässigkeit in ökonomischen Fragen getrennt. Mehr gibt es hier nicht zu sagen.

Die Wirtschaftsdaten der Eurozone ernüchtern zunehmend:
Die Markit-Einkaufsmanagerindices sanken per Berichtsmonat August laut erster Schätzung stärker als erwartet. Der Composite Index ging per August von zuvor 53,8 auf 52,8 Punkte zurück. Der Dienstleistungsindex sank von 54,2 auf 53,5 Zähler, während der Produktionsindex von 52,7 auf 50,9 Punkte verlor.
Wenn man die Einkaufsmanagerindices als Frühindikatoren interpretiert, wird hier deutlich, wer den Preis der Ukrainekrise zahlt.
Chart: Composite PMI und BIP der Eurozone

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

US-Daten (quantitativ) spitze!
Der Markit-Einkaufsmanagerindex für den produzierenden Sektor der USA sprang laut erster Schätzung per August von zuvor 55,8 auf 58 Punkte und markierte den höchsten Wert seit mehr als vier Jahren. Wie unterschiedlich Geopolitik doch wirkt …

Die Anträge auf Arbeitslosenhilfe sanken in der letzten Berichtswoche per 16. August von zuvor 312.000 (revidiert von 311.000) auf 298.000 (Prognose 300.000). Der Blick auf den historischen Chart untermauert das unprekäre Bild auf quantiativer Basis.

Der Absatz zuvor genutzter Wohnimmobilien legte in der annualisierten Fassung per Juli von zuvor 5,03 Mio. (revidiert von 5,04 Mio.) auf 5,15 Mio. Objekte zu. Die Prognose lag bei 5,02 Mio. Immobilien. Der Blick auf den Chart verdeutlicht die zuletzt positive Tendenz und das historisch gesehen nach wie vor unterproportionale Niveau.

Die Frühindikatoren der USA sind laut „Conference Board“ pe4r Juli um 0,9% gestiegen. Die Prognose lag bei +0,6%. Mehr noch wurde der Vormonatswert von +0,3% auf +0,6% revidiert. Der Index markierte damit das höchste Niveau seit Mitte 2007!

Der Philadelphia Fed Business Index setzte mit einem unerwarteten Anstieg per August von zuvor 23,9 auf 28,0 Punkte positive Akzente. Die Prognose war bei 19,2 Zählern angesiedelt. Der Index markierte das höchste Niveau seit Anfang 2011.

Die Märkt fokussieren sich heute auf das Treffen in Jackson Hole.
Der Finanzmarkt erwartet sich weiteren Aufschluss über die zukünftige Zinspolitik in den Vereinigten Staaten. Die quantitativen Daten der USA machen einen guten und zum Teil sehr guten Eindruck. Die dahinter stehende Qualität ist ähnlich wie 2007 unausgeprägt. Wir haben in diversen Reports zu diesen qualitativen Mängeln Stellung bezogen. Gute Quantität bei schlechter Qualität impliziert immer einen potentiellen negativen Anpassungsmodus. Nachhaltigkeit ist in einem solchen Modell nicht gegeben. Grundsätzlich laufen die USA, die Gefahr das Geschäftsmodell, das zur Krise 2007/2008 führte, zu wiederholen.
Ist dann wirklich Raum für Zinserhöhungen oder ist die „Herz-Lungenmaschine“ essentiell?

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!

''Um den gesamten Bericht zu lesen, klicken Sie bitte auf den untenstehenden Link''

Forex Report 20140822

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert