Forex Report per 22. Juli 2016

 | 22.07.2016 09:57

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1025 (07.40 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0980 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 105.70. In der Folge notiert EUR-JPY bei 116.55. EUR-CHF oszilliert bei 1.0862.

Erwartungsgemäß kam es zu keinen Veränderungen der Zinspolitik als auch der quantitaiven Maßnahmen der EZB.
In der mit Spannung erwarteten Pressekonferenz lieferte Mario Draghi zum Teil neue Erkenntnisse, die Marktrelevanz haben.
Zunächst einmal zeigte sich der EZB-Rat überzeugt, dass die Erholung in der Eurozone anhalten wird. In der Tat darf man dieses Sichtweise zustimmen. Die Widerstandskraft, die die Wirtschaft der Eurozone trotz der Probleme Brexit, Terror und Türkei bisher zeigte, ist bemerkenswert. Der Hinterghrund liegt zu wesentlichen Teilen darin, dass der Grad der wirtschaftlichen Aktivität maßgeblich auf wiederkehrenden Einkommen basiert und nicht wie in den USA auf Pump!
Dennoch durfte der Verweis auf eben diese Risiken nicht fehlen. Auch hier stimmen wir zu, da eine Verschärfung dieser Krisen in der Tat ökonomische Funktionen mit belastenden Charakter zur Folge haben können.

Diesbezüglich betonte Draghi, dass man innerhalb des Mandats der EZB alles machen werde, um auf Verschärfungen und virulente Risiken zu reagieren.
Bezüglich der Risiken und Krisen wird der Inflationspfad (Verbraucherpreise) in den kommenden Monaten niedrig bleiben. An dieser Stelle sei betont, dass die EZB mit dieser Äußerung Stabilitätspolitik von exogenen Entwicklungen abhängig macht. Das nehmen wir zur Kenntnis.

Bezüglich der so genannten Bankenkrise in der EU mahnte Draghi, dass man sich um dieses Thema kümmern muss. Der Verweis darauf, dass die Regeln notwendige Flexibilität für außergewöhnliche Umstände bei Bankenhilfen beinhalteten, machte deutlich, dass die EZB Raum sieht, eine potentielle Verschärfung zu verhindern. Im Zweifelsfall sei bei besonderen Umständen ein öffentliches Auffangnetz nötig. Dabei wurde seitens der EZB der Ball der EU-Kommission und ihrem Regelwerk zugeschoben.

Fazit:
Die EZB reagiert ob der aktuellen Krisen zunächst gelassen und hinsichtlich der wirtschaftlichen Expansion der Eurozone zuversichtlich.
Das Thema Bankenkrise wird seitens der EZB aufgenommen, da hier das Problem Transmission der Geld- und Zinspolitik begründet ist.
Die Äußerungen des EZB-Rats implizieren einen Politikansatz, der ultimative Krisenszenarien aus dem Thema Bankenfunktionalität ausschließt.

Aus den USA erreichten uns divergente Konjunktursignale:
Der Chicago Fed National Activity Index setzte per Juni mit einem Anstieg von zuvor -0,56 auf +0,16 positive Signale, aber nur auf ersten Blick.
Der zweite Blick fällt ernüchternd aus. Im Jahresvergleich kam es den 17. Monat in Folge in dem geglätteten Index (3-Monatsbasis), der in der Aussage belastbarer ist, zu Rückgängen.

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