Folker Hellmeyer | 21.10.2014 14:03
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.2818 (08.01 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.2732 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106.41. In der Folge notiert EUR/JPY bei 136.40. EUR/CHF oszilliert bei 1.2068.
Nach einigen turbulenten Tagen ist immer noch kein Durchatmen angesagt. Nach großen Zugewinnen am Freitag musste der DAX in einem vorsichtigen Umfeld wieder Federn lassen. Zwar verstrecke SAP mit einem schwachen operativen Ergebnis die Anleger, aber auch insgesamt bleiben Zweifel über die Richtung in den kommenden Tagen bestehen. Die Veröffentlichungen des Bankenstresstests am kommenden Wochenende lasten noch wie dunkle Wolken am Horizont auf den Erwartungen der Anleger….dieser belastende Faktor wird aber auf Sicht aus dem Weg geräumt. Die begleitenden Informationen sollten ein abrundendes Bild über den Zustand der getesteten Banken geben und Einschätzungen der aktuellen Lage deutlich erleichtern.
Echte Hiobsbotschaften blieben zuletzt aus. China zeit sich in robuster Verfassung. Obwohl sich das Wachstum auf den ersten Blick schwach liest, überwiegen die positiven Aspekte. Eine qualitativ höhere Wachstumsrate von 7,3 Prozent und steigende Industrieproduktionszahlen ermutigen die nach guten Nachrichten suchenden Märkte. Die Weltkonjunktur fällt noch nicht völlig in sich zusammen, was man rückwirkend denken könnte, wenn man sich die Bewegungen über einen Monat im DAX (-10 Prozent) und DJ Euro Stoxx 50 (-11 Prozent) ansieht. Auch bei Dow 30, S&P 500 und Nikkei 225 sind ähnlich schwache Werte aufgrund der kritischer eingeschätzten Lage zustande gekommen.
Der Tenor, das sich sowohl die Bank of England als auch die US-Notenbank FED nun doch länger Zeit lassen werden mit dem Einläuten einer Zinswende ist ausgeprägt. Aufgrund der abkühlenden Wirtschaft sollte eine Rolle rückwärts hin zu Zinserhöhungen in den kommenden 6 Monaten sehr unwahrscheinlich geworden sein.
Hier stehen besonders die FED-Sitzung am 29. Oktober und der in diesem Zusammenhang sehr wichtige Arbeitsmarktbericht am 07. November im Fokus der Anleger.
Bis dahin sollten uns die Einkaufsmanagerzahlen für Europa am Donnerstag noch einmal Bewegungen bringen. Hier wird mit weiter rückläufigen Werten gerechnet. Spannend wird dann, wie die Einschätzung über die Vollkaskoversicherung der EZB ausfällt.
Nach vielen schwachen Zahlen gab es gestern einen positiven Akzent aus Italien:
Ein kleines Aufbäumen gab es im August bei den Neuaufträgen in Italiens Industrie. Nach zuletzt drei Rückgängen in Folge ergibt sich im August ein Anstieg um 1,5 Prozent. Damit liegt der Auftragsbestand wieder auf dem Niveau von Juni, wo der Index exakt denselben Wert eingebüßt hat. Schwach zeigten sich die Bestellungen aus dem Inland, die um 5,5 Prozent nachgaben.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das in der Parität EUR/USD eine neutrale Haltung favorisiert. Erst ein nachhaltiger Ausbruch aus der Bandbreite 1.2650 – 1.3000 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
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