Forex Report per 21.08.2014‏

 | 21.08.2014 14:12

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3248 (07.45 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3242 im asiatischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 103.87. In der Folge notiert EUR-JPY bei 137.60. EUR-CHF oszilliert bei 1.2111.

Zunächst wollen wir uns mit konjunkturellen Betrachtungen grundsätzlicher Natur beschäftigen. Die ökonomischen Folgen der Sanktionspolitik sind recht ungleich verteilt.
Exxon arbeitet fleissig mit Gazprom zusammen. Das gilt aber offensichtlich nicht im gleichen Maße für Norwegen. Die Sanktionen gegen Russland könnten nach Einschätzung der norwegischen Energie-Industrie die Erkundung neuer Öl- und Gasfelder in der Arktis verzögern. Die Zusammenarbeit zwischen russischen und norwegischen Unternehmen sei gefährdet. Russland bleibt zuverlässig gegenüber den USA bei der Lieferung von für die USA unverzichtbaren Raketenantrieben für Satelliten. Großbritannien wickelt weiter Waffengeschäfte ab. Ebenso gilt das für Frankreich.
Die getroffenen Sanktionen treffen maßgeblich Kontinentaleuropa. Das ist bereits jetzt makroökonomisch messbar in Finnland, in Österreich und auch in Deutschland. Diese Asymmetrie der Lasten stimmt nachdenklich.
Die jetzt verfügbaren Daten sind ein Vorspiel dessen, was auf der Agenda stehen wird. Es geht eben nicht nur um eine Analyse des aktuellen Status Quo, wie sie von der Bundesregierung vorgelegt wurde, sondern es geht um die Frage der Basis der zukünftigen Geschäftsbeziehung bezüglich Verlässlichkeit. Dieses Manko ist die maßgebliche Hypothek für nachhaltiges und lang angelegtes Geschäft und unterminiert vor allen Dingen das deutsche Exportmodell.
Werfen wir einen Blick auf das bilaterale Austauschverhältnis mit Russland. Die aktuell verfügbaren Daten betreffen den Zeitraum bis kurz vor dem Beginn der westlichen ökonomischen Sanktionspolitik.
Im Juni kam es im Jahresvergleich zu einem Einbruch der Exporte nach Russland um 20%. In den ersten sechs Monaten lag der Rückgang bei 15,5% (Kfz -24,4%, Maschinen -18,7%, Nahrungsmittel -31,9%). Laut Ost-Ausschuss hängen 300.000 Arbeitsplätze vom Russland-Geschäft ab.
„Food for thought!“

Werfen wir einen Blick auf die russische Statistik:
O-Ton war, dass man über Beschädigung der russischen Wirtschaft ein verändertes politisches Verhaten der russischen Regierung erzwingen wollte. Alle Charts stammen von © Moody’s Economy.com
Steigende Überschüsse in den öffentlichen Haushalten!