Forex Report per 21.02.2017

 | 21.02.2017 09:14

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0587 (07.37Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0577 im asiatischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.58. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120.23. EUR-CHF oszilliert bei 1.0643.

Wir freuen uns über die Nachrichten aus Portugal.
Portugal zahlte aktuell sechs Monate früher als vereinbart eine weitere Tranche in Höhe von 1,7 Mrd. Euro an den IWF zurück. Laut Finanzministerium spiegelt dieser Schritt dir robuste wirtschaftliche und finanzielle Lage Portugals. Mit dieser Maßnahme hat Portugal die Hälfte aller 2011 vergebenen Hilfsgelder an den IWF zurückgezahlt (Neuverschuldung in % des BIP 2016 bei 2,1%, USA 5,6%).

Diese Entwicklungen in Portugal haben viele elitäre Zirkel der Märkte und der Ökonomie als auch einige politische Akteure des In- als auch Auslands so nicht prognostiziert. Mit deren Meinungsmache wurde sehr viel Schaden in Kontinentaleuropa angerichtet (negative Kapitalströme als Krisenverschärfer), bewusst schauen wir diesbezüglich auch auf den Finanzplatz London.
Wo war die sachliche Analyse? Gesteht man sich diese brachialen Irrtümer auch einmal ein?

Ja, und das Griechenlandproblem wird zum x-ten Mal aufgewärmt, um europäische Krisenstimmung zu generieren. Ja, die Gläubiger haben Recht. Griechenland ist in der Umsetzung, selbstverständliche europäische Standards umzusetzen, immer noch hinter der Kurve. Das ist fraglos skandalös.
Gleichwohl läuft der fiskalische Gesundungsprozess laut letzten Daten besser als mit den Gläubigern vereinbart.

Die griechische Administration versucht unverändert einen Schuldenschnitt herauszuschlagen. Das ist dreist, da die Gläubiger durch Zins- und Tilgungsverzicht längst die Schuldentragfähigkeit Griechenlands hergestellt haben (aktuelle Zinslast vergleichbar zu Mitte der 90er Jahre). Das war nicht anderes als ein impliziter Schuldenschnitt, der Griechenland zu Gute kam. Jetzt auch noch einen expliziten Schuldenschnitt anzustreben, mag aus griechischer Sichtweise verständlich sein, sachlich ist er nicht geboten. Mehr noch wäre dieser Schritt unsolidarisch mit dem Rest Kontinentaleuropas.
Fazit:
An Griechenland wird die Eurozone nicht scheitern. Griechenland kann nur an sich selbst scheitern. Ein Grexit ist heute möglich, ohne nachhaltige Kollateralschäden für den Rest Kontinentaleuropas, da für eine solche Aktion die ordnungspolitische Infrastruktur mittlerweile geschaffen wurde.

Ich habe mich gestern persönlich sehr über einige Einlassungen unseres Finanzministers Schäuble gefreut.
Wolfgang Schäuble sagte, dass er den Eindruck habe, dass die Leute in der britischen Regierung erst jetzt begreifen, wie schwierig der Brexit wird.
Dem stimmen wir hier voll und ganz zu. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Exit aus dem Brexit im vierten Quartal 2017 in zarten Ansätzen erkennbar sein wird, ist vor diesem Hintergrund hoch. Mir ist klar, dass diese Meinung derzeit nicht mainstreamfähig ist. Sie ist deswegen umso interessanter (und richtig).
Auch die Warnung Schäubles in Richtung Washington, dass der im Raum stehende US-Protektionismus die USA nicht stärker machen wird, teilen wir.

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Die Einlassungen zu dem Euro sind aber von höchster Bedeutung.
O-Ton Schäuble:
„Wenn wir noch keine gemeinsame Währung hätten, hätten wir sie nach der US-Wahl erfinden müssen, denn mit ihr können wir Probleme lösen.“
Ja, lieber Herr Schäuble, diese Äußerung trifft den Kern. So wie es im Geschäft „Business of Scale“ gibt, bedarf es gerade in Krisenzeiten zur Wahrung der eigenen Interessen „Politics of Scale“.
Eine Anmerkung darf hier nicht fehlen: „Politics of Scale“ machen nur dann den Unterschied, wenn man sinnvolle Politik macht.
Wieso denke ich jetzt an Themen im Osten ….

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0350-1.0320 dreht den Bias zu Gunsten des USD.

Viel Erfolg!

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Forex Report 20170221

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