Fokus auf Jackson Hole, Korea und Trump

 | 21.08.2017 10:32

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1750 (07.44 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24
Handelsstunden bei 1.1722 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf
109.26. In der Folge notiert EUR-JPY bei 128.40. EUR-CHF oszilliert bei 1.1350.

Unsicherheitsfaktoren gibt es weiter in großem Umfang:

Das Treffen in Jackson Hole, das diesen Donnerstag beginnt, steht im Fokus. Von der EZB wissen wir bereits, dass
Mario Draghi sich nicht explizit zur Zins- und Geldpolitik der EZB äußern will.
Von Seiten diverser Gouverneure der Fedeal Reserve waren in jüngerer Zeit recht unterschiedliche Äußerungen
bezüglich des weiteren Pfads der US-Zinsanpassungen zu hören. Die Wahrscheinlichkeit, dass an dieser Stelle in
Jackson Hole ultimative Klarheit geschaffen wird, ist überschaubar.
Der Markt ist gespannt, was aus den Mündern der Eliten der Zentralbankszene der Weltöffentlichkeit im Hinblick auf
Verbalakrobatik angeboten wird.
Wir bleiben am Ball.

Der Krisenherd Korea bleibt uns umfänglich erhalten. Das massive Manöver Südkoreas mit den USA, das derzeit
abgehalten wird, liefert kaum Ansätze einer Beruhigung. Säbelrasseln bleibt auf der Agenda. Aus Säbelrasseln kann
mehr werden. Das Risiko liegt bei 30%.

Donald Trump will in dieser Woche seine Agenda bezüglich Afghanistan öffentlich machen. Der Verlauf der westlichen
Intervention in Afghanistan kann nicht als Erfolg bezeichnet werden. Lösungen sind nicht erkennbar.
Sollten Söldnerheere seitens der USA entsandt werden (wird aktuell diskutiert), deren Ruf nach den Erfahrungen in
diesem Jahrhundert mehr als zweifelhaft sind, würfe das bezüglich des westlichen Wertekanons und des
Erfolgshorizonts mehr Fragen auf, als dass Antworten geliefert würden.
Trump ist innenpolitisch weiter sehr angeschlagen. Berater Bannon ist nicht länger Teil des Trump Teams im Weißen
Haus. Das mag gut sein oder auch nicht …
Die USA wirken mehr und mehr wie eine geteilte Nation zwischen rechts und links, zwischen Küstenregionen und
Binnenland und zwischen den Weißen und anderen Anteilen der US-Bevölkerung.
Die Auseinandersetzungen beinhalten ansatzweise bei zunehmender Tendenz ideologischen Charakter. Aus der
deutschen Geschichte wissen wir, dass Ideologie in Gesellschaft und Wirtschaft sehr risikobehaftet ist.

Die Leistungsbilanz der Eurozone wies per Berichtsmonat Juni in der saisonal bereinigten Fassung einen Überschuss in
Höhe von 21,2 Mrd. Euro nach zuvor 30,5 Mrd. Euro aus. In der unbereinigten Fassung lag der Aktivsaldo bei 28,1 Mrd.
Euro nach zuvor 17,9 Mrd. Euro.
Das aktuelle Niveau der Aktivsalden ist Ausdruck der wiedergewonnenen Konkurrenzfähigkeit der Reformländer der
Eurozone als auch des Angebots im Bereich Waren und Dienstleistungen (Eurozone stellt circa 60% aller „Hidden
Champions“ der Weltwirtschaft).
Nachfolgender Chart zeigt die Entwicklung der Leistungsbilanz im Verlauf der letzten 20 Jahre in der saisonal
bereinigten Fassung. Seit Ende 2015 ist eine leicht fallende Tendenz ausgehend von historischen Höchstmarken bei
36 Mrd. Euro erkennbar.

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