Forex Report per 17.02.2017

 | 17.02.2017 10:04

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0667 (07.49Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0600 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.37. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120.93. EUR-CHF oszilliert bei 1.0646.

Die Bundesbank sendet ein erstes Signal an die Märkte. Bundesbankvorstandsmitglied Thiele forderte die Banken indirekt auf, sich auf das Ende der Niedrigzinsphase vorzubereiten.
Damit ist kein Zeitpunkt manifestiert, aber diese Verbalakrobatik sollte im Zusammenhang mit den Äußerungen von Herrn Nowotny (Diskussion über Ende des QE-Programms im Rat aber Sommer) und auch den Äußerungen von Yves Mersch (Endlichkeit der Anomalie) als Teil der Vollkaskopolitik der Zentralbanken interpretiert werden, um Unfälle an den Finanzmärkten und in der Finanzstruktur zu vermeiden.

Das Protokoll, das die EZB gestern veröffentlichte entspricht kaum den Einlassungen, die gerade zuvor thematisiert wurden.
Das Ausmaß der Geldpolitik sei angemessen und notwendig, um für den gewünschten Inflationsdruck zu sorgen. Hat man nicht das Wachstum und Inflation seitens der EZB nicht jüngst erneut unterschätzt? Wie muss eine Zentralbank bezüglich der Inflation agieren? Muss sie vorsorglich handeln oder als Nacherzählung (hinter der Kurve)?
Indirekte Effekte und Zweitrunden Effekte des Energiepreisanstiegs seien nicht erkennbar lautet es aus dem EZB-Rat. Laut Textbuch sind das immer nachlaufende Effekte!
Die Lohnentwicklung sei verhalten. Ja, weil Lohndeflation im Süden Teil des Reformpakets war. Wir haben den Südländern Deflation verordnet, um die Konkurrenzfähigkeit dieser Länder an den Märkten wiederherzustellen. Dieser Prozess ist abgeschlossen, ergo nicht extrapolierbar.
Unsicherheiten seien nicht zurückgegangen. In der Tat. Soweit ich mich entsinne, gibt es seit Gründung der Montanunion Unsicherheiten. Deswegen gab es aber weder Nullzinsen noch QE.

Italien darf als Paradeexempel für wiedergewonnene Konkurrenzfähigkeit dienen:
Italien wies 2016 einen Rekordüberschuss in Höhe von 52 Mrd. Euro in der Handelsbilanz aus. Damit nimmt Italien den dritten Platz nach Deutschland (257 Mrd.) und den Niederlanden (60 Mrd.) innerhalb der Eurozone ein.