USA kritisch – China stark!

 | 17.07.2017 10:25

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1463 (07.66 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1401 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 112.66. In der Folge notiert EUR-JPY bei 129.13. EUR-CHF oszilliert bei 1.1053.

Die Situation in den USA spitzt sich in einer Gesamtbetrachtung hinsichtlich der Qualität, aber auch der Quantität weiter zu.
Das Thema Haushaltsdefizite war hier bereits aufgenommen worden. Das US-Haushaltsbüro hat sich jetzt auch zu Wort gemeldet. Dieses Büro bezieht sich jedoch lediglich auf das Federal Budegt, das nur eine Teilmenge der öffentlichen Verschuldung in den USA ausmacht.
Laut neuen Berechnungen wird das Haushaltsdefizit (Federal Budget = Teilmenge der Gesamtverschuldung) in den ersten zwei Jahren der Amtszeit Trumps um 250 Mrd. USD höher als bisher angenommen ausfallen.
Diese Annäherung an die potentielle Haushaltsrealität ist ein erster Schritt. Es werden weitere Annäherungen an die Realität folgen müssen.

Am Donnerstag schlug die Veröffentlichung des Federal Budget wie eine Bombe ein, ohne jedoch die öffentliche Wirkung zu entfalten, die dieses Strukturdatum verdienen würde.
Man könnte den Eindruck gewinnen, dass diese malade Entwicklung dem Verschwiegenheitsgebot unterläge. Wir sind in den Folgewochen gespannt, wie die Ratingagenturen auf diese Entwicklung reagieren werden.
Fakt ist, dass Handlungsbedarf besteht. Wie könnte man ansonsten die kritischen Ratings für erfolgreiche europäische Reformländer inklusive Russlands (Staatsverschuldung bei circa 18%) sachlich erklären.
Per Berichtsmonat Juni stellte sich im Federal Budget vollständig unerwartet ein Defizit in Höhe von -90,2 Mrd. USD ein. Die Prognose lag bei „nur“ -35 Mrd. USD, nachdem es im Vorjahr noch einen Überschuss in Höhe von 6,3 Mrd. USD gab.
Für die ersten sechs Monate ergab sich in diesem Teilbudget der öffentlichen Verschuldung ein Defizit in Höhe von 313,1 Mrd. USD. Im Vorjahr lag das Defizit im identischen Sechsmonatszeitraum bei 185,1 Mrd. USD.
Das ist prekär. So etwas passiert in Krisen. Das wirft Fragen zur Qualität des US-BIP bezüglich selbsttragenden Kräfte auf.

Die Daten aus den USA konnten nur bei einer Veröffentlichung überzeugen.
Die Industrieproduktion legte in den USA im Monatsvergleich per Berichtsmonat um 0,4% zu. Die Prognose lag bei 0,3%. Die Kapazitätsauslastung stellte sich auf 76,6% nach zuvor 76,4%. Dieses Niveau ist unverändert schwach.