Forex Report - Draghi überzeugt nicht in der Tiefe!

 | 16.04.2015 11:06

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0678 (07.55 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0572 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 119.38. In der Folge notiert EUR/JPY bei 127,47. EUR/CHF oszilliert bei 1.0305.

Der EZB-Rat hat den Erwartungen entsprochen und hält an der aktuellen Zinspolitik und Geldpolitik fest.In der Pressekonferenz bemühte sich Draghi auf unsere gestern gestellten Fragen antworten zu liefern, ohne in der Tiefe überzeugen zu können. Er zeigte sich gar verwundert über die Diskussion eines vorzeitigen Ausstiegs aus den QE-Maßnahmen. Weitere Zinssenkungen seien nicht geplant.

Draghi sagte gleich zu Beginn, dass man sich bei der geldpolitischen Strategie auf die Inflationstrends konzentrieren werde. Damit ist der Pfad der Geldpolitik faktisch von Daten abhängig. Der vorgegebene Zeitrahmen 09/2016 der Aufkäufe steht implizit zur Disposition. Man ist in der der EZB stolz, dass die Maßnahmen bereits Früchte tragen. Der EZB-Rat ist zuversichtlich, dass sich die positiven Tendenzen fortsetzen werden. Die Risiken seien ausgeglichener als zuvor. Es bleibt seitens der EZB bei der Forderung verstärkter Strukturreformen, wobei grundsätzlich der bisherige Reformweg gelobt wurde.

Zum Thema Griechenland kamen klare und technisch einwandfreie Einlassungen. Die Nothilfen für griechische Banken seien nicht zeitlich begrenzt. Die EZB hält sich an die Regeln. Abschläge auf Sicherheiten mit griechischem Hintergrund würden in Kürze diskutiert.

Fassen wir zusammen:

Die EZB liefert eine „Steady Hand“ Politik bezüglich Zinsen und quantitativen Maßnahmen. Sie würdigt die einsetzende Erholung, die die EZB bereits zu positiven Anpassungen der Stabprojektionen zwang. Implizit steht der Zeitrahmen des QE in zarten Ansätzen zur Disposition.

Aus der Eurozone stand gestern die Veröffentlichung der Handelsbilanz per Berichtsmonat Februar an. Nach dem tendenziell enttäuschenden Ergebnis des Vormonats mit einem Überschuss von „nur“ 7,6 Mrd. Euro, kam es per Februar zu einem Aktivsaldo in Höhe von 20,3 Mrd. Euro. Der Blick auf den Chart verdeutlicht den Erfolg und die Konkurrenzfähigkeit der Produkte der Eurozone an den internationalen Märkten.