Forex Report per 09.10.2015

 | 09.10.2015 09:58

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1287 (07.37 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1212 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 120.00. In der Folge notiert EUR-JPY bei 135.45 EUR-CHF oszilliert bei 1.0905.

Das Thema US-Zinswende bleibt uns erhalten, aber die vom Markt so klar und unmissverständlich gesehenen und erwarteten Umrisse des Einstiegs in die Zinswende verschwimmen zusehends.
Der Offenmarktausschuss der Federal Reserve sieht auf dem Weg zu Zinswende Probleme. Man erwartet immer noch mehrheitlich, dass die Bedingungen für den Start in die Zinswende bis zum Jahresende gegeben sein dürften, doch die geringe Preisinflation bereite Sorge. Der Preisverfall im Sektor Energie/Rohstoffe und die den Export belastenden Folgen der Aufwertung des USD werden bezüglich der Inflation als kritisch bewertet.
An dieser Stelle widersprechen wir nicht.

Es erstaunt aber durchaus, dass die Fakten zur strukturellen Schwäche der US-Wirtschaft nicht thematisiert werden:
- Frage der Nachhaltigkeit der Konsumnachfrage bezüglich Verschuldungsgrad
- Lageraufbau bei Absatzschwäche
- Niedrige Arbeitslosenrate, aber kollabierte Partizipationsrate
- Lohnsummenproblematik bei dem Beschäftigungsaufbau
- Schwache Kapazitätsauslastung
- Zusammenhang der US-Konjunkturabschwächung mit Beendigung des QE-Programms

Die Fokussierung auf das Inflationsthema lenkt von dem „Elefanten im Porzellanladen“ umfänglich ab.

Die Verbalakrobatik impliziert eine weniger entschlossene Gangart auf dem Weg zur nach wie vor möglichen Zinswende.
Diese Tatsache erfährt auch Unterstützung durch die Einlassung des Präsidenten der Federal Reserve Minneapolis, Herrn Naranya Kocherlakota, der das Thema negativer Zinsen in den USA gestern aufwarf. Mehr noch stellte er einen Zusammenhang zwischen dem schwächeren Arbeitsplatzaufbau und dem Ende der quantitativen Maßnahmen dar.

Zu den Meldungen:
KOCHERLAKOTA SAYS FED SHOULD CONSIDER NEGATIVE RATES
KOCHERLAKOTA: TAPERING ASSET PURCHASES LED TO SLOWER JOB GAINS
KOCHERLAKOTA SAYS JOBS SLOWDOWN 'NOT SURPRISING' GIVEN POLICY
KOCHERLAKOTA: TAPERING ASSET PURCHASES LED TO SLOWER JOB GAINS

Der Blick auf Umfragwerte zu der immer noch prognostizierten Zinswende vor und nach der Veröffentlichung des Protokolls des Offenmarktausschusses: