Forex Report per 09.02.2016

 | 09.02.2016 11:13

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1208 (07.26 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1087 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 114.75. In der Folge notiert EUR-JPY bei 128.65. EUR-CHF oszilliert bei 1.1037.

Die Bewegung an den Finanzmärkten ist dramatisch. Sie impliziert nach klassischem Textbuch bezüglich der Ausgeprägtheit der Einbrüche an den Aktienmärkten, kollabierenden Renditen im Staatsanleihemarkt mit guter Bonität eine Kernschmelze in der Weltwirtschaft und die nächste globale Finanzkrise nach dem Muster 2008/2009.

Diese Implikation kannn jedoch auch in Frage gestellt werden:
Hängt die hohe Volatilität und aktuelle Negativtendenz nicht auch damit zusammen, dass die Märkte heute strukturell extrem anfällig sind?
Prozyklischer technischer Handel im Bereich von Nanosekunden schafft keine belastbare Liquidität. Die Regulierung (u.a. Verbot des Eigenhandels) wirkt schussendlich Krisen verschärfend, da dadurch belastbare Liquidität und der Faktor Mensch nachhaltig geschwächt wurden und weiter werden.

Fakt ist, dass Märkte nicht mehr faire Bewertungen im Rahmen einer sachlichen Diskontierung der zukünftigen Cash-Flows bieten.
Das wird auch erkennbar an den Bewertungen:
Anders als 1987, 2001 oder 2008 sind beispielsweise die Aktienmärkte im historischen Kontext nicht über- , sondern unterbewertet. So liegt das KGV des DAX heute bei circa 11,5, das historische Mittel steht bei 14,7, die Dividendenrendite oszilliert jenseits der Marke von 3,2%.