Folker Hellmeyer | 09.05.2017 10:52
Forex Report per 09. Mai 2017
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0925 (07.35 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0916 im US-Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.30. In der Folge notiert EURJPY bei 123.80. EURCHF oszilliert bei 1.0911.
Frankreich wählte Macron. Damit ist ein virulenter und lauter „Mühlstein am Hals“ bezüglich des Haltbarkeistdatums der EU, der Eurozone und des Euros entfernt, der die letzten Monate instrumentalisiert wurde, Kapitalströmen den Appetit an der Eurozone zu nehmen.
Die Reaktion auf die Wahl Macrons war in Teilen am Freitag vorweggenommen worden, als beispielsweise der deutsche Aktienindex im nachbörsöichen Handel das Niveau bei 12.840 kurzfristig touchierte. Auch der Euro konnte kurz im dünnen Handel nach der Wahl das Niveau bei 1,10 überwinden.
Aber Macron ist eben nicht Trump und die EZB ist nicht die Federal Reserve. Gewinnmitnahmen bestimmten am Montag das Geschehen, frei nach dem Motto „too good to be true“. Sofort wurde ein negativer Spin, ganz anders als bei Trump, medial entwickelt. Jetzt würde es ja erst schwierig für Macron. Bekommt Macron denn auch eine solide Basis bei den Wahlen der Nationalversammlung fragt man sich medial und an den
Märkten?
Auch hier ist der Vergleich mit Trump interessant. Egal, wie chaotisch und verfahren die Situation im US-Kongress war, die Anfangshype pro USD und pro US-Finanzmarktprodukte hielt deutlich besser losgelöst von harten Fakten.
Wir nehmen diese Divergenzen zur Kenntnis.
Es mag ganz gut sein, dass Euphorie nicht auf den Etiketten der europäischen Produkte am Finanzmarkt auf dem Preissticker steht. Es ist nicht unsere Art, das laute und unsachliche Marketing …
Das haben wir auch nicht nötig, denn in der Eurozone sprechen eben nicht nur Sentimentdaten, sondern vor allem harte Daten für den unerwartet starken Aufschwung, den selbst die EZB beginnt in zartesten Ansätzen zu diskontieren!
So legten die deutschen Auftragseingänge der Industrie per März um 1% im Monatsvergleich zu (Prognose 1,0%). Der Vormonatswert wurde von +3,4% auf +3,5% revidiert.
Der Sentix-Index für die Eurozone stieg per Berichtsmonat Mai von zuvor 23,9 auf 27,4 Punkte. Damit markierte dieser Index das höchste Niveau seit Juli 2007.
Nachdem die Fed Gouverneurin Mester gestern einer raschen weiteren Zinserhöhung in den USA das Wort redete und sportlich davon sprach, dass es sich in den USA nur um eine vorübergehende Konjunkturdelle handelte, kam Gouverneur Bullard mit einer alternativen Sichtweise ins Spiel, die sachlich besticht.
Der Gouverneur der Federal Reserve St. Louis James Bullard äußerte sich enttäuscht über die Entwicklung der USWirtschaft, insbesondere das schwache Wachstum des Konsums sei Besorgnis erregend. Das spiegelt Realitätsnähe.
Bullard sieht nur Raum für maximal eine weitere Zinserhöhung im Jahresverlauf und nicht in zeitlicher Nähe (Junitermin). Das entspricht exakt der Prognose unseres Jahresausblicks 2017, welch ein Zufall.
Federal Reserve Gouverneurin Mester blendet in ambitionierter Art und Weise aus, dass die Schwäche der USKonjunktur seit fünf, wir wiederholen seit fünf Quartalen anhält (2016 1,6% US-Wachstum nach Prognose bei 2,5%+)!
Es ist für Zentralbanker nicht Sinn stiftend, in dem Pool alternativer Fakten zu fischen, insbesondere dann, wenn man in der Konjunktureinschätzung seit fünf Quartalen neben der Spur läuft …
Für Fed-Gouverneure aus dem Camp von Frau Mester bietet nachfolgender Chart der NY Federal Reserve Erkenntnisgewinne: Der US-Konsum ist mit circa 70% des US-BIP korreliert.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0820-1.0850 dreht den Bias zu Gunsten des USD.
Viel Erfolg!
''Um den gesamten Bericht zu lesen, klicken Sie bitte auf den untenstehenden Link''
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.