Forex Report - Foul is fair oder ist Inflation klasse?

 | 04.03.2015 12:19

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1165 (07.54 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1155 im europäischen Geschäft markier wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 119.80. In der Folge notiert EUR/JPY bei 133.75. EUR/CHF oszilliert bei 1.0747.

Gestern markierte der Euro gegenüber dem USD mit 1.1155 die tiefsten Kurse seit sechs Wochen. Der Hintergrund nahezu latent enttäuschender US-Daten und weitgehend positiv überraschenden Konjunkturdaten der Eurozone wirft sportliche Fragen auf.

Ein entscheidender Aspekt der USD-Befestigung während der letzten circa 12 Monate war die Erwartungshaltung an den Märkten, dass es zu einer nachhaltigen Zinswende in den USA kommen wird. Der Zeitpunkt des Beginns der Zinswende ist seitdem latent nach hinten verschoben worden. Die seit circa drei Monaten erkennbar negativ überraschenden US-Konjunkturdaten haben außerhalb Bremens viele Marktteilnehmer irritiert. Unverändert werden die negativen Strukturdaten aus den USA weitgehend außer Acht gelassen. Da die Konjunktur der Struktur folgt, sind weitere Ernüchterungen nicht eine Frage des „ob“, sondern nur des „wann“.

Damit stellt sich auch die Frage, „wann“ Märkte auf dieser veränderte Fundamentallage reagieren werden, nicht „ob“ …

Gestern standen nur wenige Daten zur Veröffentlichung an.

In der Eurozone stach die Arbeitsmarktentwicklung in Spanien positiv ins Auge. Die Zahl der Arbeitslosen in Spanien ist im Februar um 13.538 oder 0,3% im Vergleich zum Vormonat auf 4,51 Millionen gesunken. Das war der kräftigste Rückgang in einem Februar seit 2001. Die veränderte Struktur, nach der massiven Fehlallokation in den Jahren vor 2008, zeitigt nun die konjukturellen Erfolge.

Die Erzeugerpreise der Eurozone sanken im Monatsvergleich um 0,9% (Prognose -0,7%) nach zuvor -1,0%. Im Jahresvergleich stellte sich ein Rückgang um 3,4% nach zuvor -2,6% ein. Hier lag die Prognose bei -3,0%. Damit erhöhte sich die Kaufkraft des Euros recht sportlich. Ist das eigentlich Ausdruck einer Schwäche einer Währung? Gut, in einer Welt, die Inflation (= Kaufkraftverlust) „klasse“ findet, mag das wohl sein. Wie sagten noch die drei Hexen bei Shakespeares Mcbeth: „Foul is fair and fair is foul!“