Forex Report per 03.06.2015‏

 | 03.06.2015 11:37

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1177 (08.02 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0919 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 123.85. In der Folge notiert EUR-JPY bei 138.40. EUR-CHF oszilliert bei 1.0422.

Die Troika hat sich auf einen ultimativen Vorschlag bezüglich des Reformprogramms für Athen geeinigt. Die Betonung liegt auf ultimativ. Es gilt, diesen Begriff „ultimativ“ seitens der Troika nicht zu verwässern! Ansonsten würde die Glaubwürdigkeit noch weiter erodiert.
Der Plan wurde nach dem Treffen von Kanzlerin Merkel, Präsident Hollande, Vertretern der EU, der EZB und des IWF erstellt. Zwischenzeitlich hat die EZB die Obergrenze für Liquiditätshilfen der Athener Zentralbank für die Institute des Landes um 500 Millionen Euro auf inzwischen 80,7 Milliarden Euro erhöht. Damit liegt der Ball im Spielfeld Athens.
Der Devisenmarkt hat dieses letzte Angebot der Troika mit einer deutlich höheren Bewertung des Euros begleitet. Das Angebot eröffnet in der Tat eine größere Wahrscheinlichkeit, dass es weder zu einem Grexit oder Graccident kommen wird.

Fakt ist, dass die „griechische Hand“ massiv überspielt ist. Fakt ist, dass die Geduld der Märkte überstrapaziert ist. Fakt ist, dass seitens Athens massiv diplomatisches Porzellan zerschlagen ist. Fakt ist, dass Griechenland in der Eurozone äußerst isoliert ist.
Fakt ist, dass ein griechischer Unfall von dem kleinen Mann und der kleinen Frau in Griechenland bezahlt würde.
Ergo liegt die Wahrscheinlichkeit einer Annahme des letzten Angebots bei circa 75%. Gleichwohl sind weder Grexit noch Graccident damit ausgeschlossen. Unter Umständen ist ein Grexit unter langfristigen Gesichtspunkten für die Eurozone und damit auch den Euro sinnvoller als eine voraussichtliche Fortsetzung dieser mittlerweile unendlichen Geschichte einer griechischen Tragödie.

Die Zahlen aus der Eurozone bleiben weitgehend erfrischend: Alle Charts ©Reuters Die wirtschaftliche Erholung in Portugal wirkt sich positiv am Arbeitsmarkt aus. Die Arbeitslosenquote sank im April auf 13,0% von zuvor 13,2%.
Der deutsche Arbeitsmarktbericht per Berichtsmonat Mai erfüllte die positiven Erwartungen. Die saisonal bereinigte Quote verharrte bei 6,4%. Saisonal bereinigt nahm die Arbeitslosigkeit um 6.000 auf 2.786.000 ab.