Forex Report: Euro unter Druck - US-Automobilmarkt kritischer Klartext

 | 17.05.2018 09:55

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1822 (07.17 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1763 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 110.31. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130.40. EUR-CHF oszilliert bei 1.1823.

Der Euro steht unter Druck. Dafür gibt es mehrere Katalysatoren.

Die Regierungsbildung in Italien führt aller Voraussicht zu einer Koalition von EU- Skeptikern (Lega und Fünf Sterne). Gestern kursierten einige Gerüchte über Koalitionsthemen wie Schuldenerlass für Italien, die sich jedoch nicht erhärteten. Fakt ist, dass die neue Regierung in Italien bezüglich der notwendigen Reformen der EU und der Eurozone das Leben der Reformer erschweren wird. Diesbezüglich ist die leicht gestiegene Risikoaversion gegenüber dem Euro sachlich nachvollziehbar.

Die Aggression, die die Trump-Regierung im globalen Kontext liefert, wirkt sich psychologisch zu Gunsten des USD aus. Trump agiert und der Rest der Welt reagiert. Diese disruptive Gangart der USA wirkt zunächst pro USD. Diese Form der US-Politik inkludiert aber auch das Risiko der Selbstisolierung, sofern der Rest der Welt zusammensteht. Letzteres wäre USD-negativ Die Zeit wird es uns weisen. Wichtig ist, dass die USA den Rest der Welt nicht auseinanderdividieren. Das gilt vor allen Dingen für die Aufrechterhaltung des globalen Organigramms. Diesbezüglich begrüßen wir sehr, dass die EU die Gespräche über Veränderungen mit den USA im WTO-Format fordert und führen wird.

Ein dritter Aspekt wirkt pro USD. Die Zinsdifferenz zu Gunsten des USD ist markant und bekommt vor dem Hintergrund der zuvor genannten zwei Katalysatoren mehr Aufmerksamkeit.

Gemäß unserem Jahresausblick in Kurzform ergibt sich zunächst Raum in Richtung unseres Zielfelds bei 1,14 1,16 in dem Währungspaar EUR-USD.

In der abgelaufenen Woche kam es zum größten Einbruch bei den Preisen für gebrauchte Kraftfahrzeuge in den USA seit 2009. Das impliziert einerseits einen hohen Sättigungsgrad in der Versorgung mit Kraftfahrzeugen in den USA und darf als Warnung bezüglich der kommenden Absatzzahlen verstanden werden.

Wir haben an dieser Stelle im Forex Report in der Vergangenheit auf die hohe Konsumverschuldung verwiesen. Im Kfz-Sektor ergab sich seit September 2008 bis Ende 2017 eine Zunahme von 780 Mrd. USD auf 1.113 Mrd. USD, ergo eine Steigerung um 42,7%. Diese Steigerung korreliert mit extrem laxen Kreditvergabebedingungen.

Als Konsequenz der Sättigung der Nachfrage, die auf laxen Kreditvergabebedingungen basierte, kommt es derzeit zu Ausfallraten im Subprime-Segment der Automobilkredite, die Ausdruck einer kritischeren

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Entwicklung als in der Spitze der Krise 2008-2010 sind.