Folker Hellmeyer | 27.04.2016 11:44
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1293 (08.08Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1257 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 111.22. In der Folge notiert EUR-JPY bei 125.62. EUR-CHF oszilliert bei 1.1000.
It´s FED Time, das bedeutet traditionell schon wenig Bewegung vor der Entscheidungsverkündung. Also ausreichend Zeit, um die letzten Konjunkturdaten unter die Lupe zu nehmen:
Nicht sehr ermutigend sind die aktuellen Konjunktur- und Stimmungsindikatoren aus den USA. Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter fiel erneut schwach aus und zeigt, dass sich die Dürreperiode fortsetzt.
Mit einer bescheidenen Zunahme von 0,8% lag der finale Wert deutlich unter den erwarteten 1,7%. Da fiel es auch kaum ins Gewicht, dass der Vormonatswert von -3,0% auf -3,1% nochmals schwächer ausfiel. Die Dürreperiode hält damit bereits den 14.Monat in Folge an. Solche Phänomene fanden bisher historisch nur Rezessionszeiten statt. Der Chart zeichnet die Jahreszahlen nach…roter Bereich!
Seinen massiven Anstieg aus dem Vormonat konnte der Richmond FED Service Composite im April nicht bestätigen. Der Index fiel von 22 auf 14 zurück und liegt nach seinem Höhenflug nun auf erhöhtem Niveau.
Das Verbrauchervertrauen nach Lesart des Conference Boards gab 1,9 Punkte von 96,2 Zähler auf 94,0 nach. Erwartet wurde ein minimaler Rückgang auf 96,0 Punkte. Damit bewerten die US-Verbraucher die Aussichten so skeptisch wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Die Einschätzung der aktuellen Situation blieb aber konstant.
Der Markit Dienstleistungsindex hat sich wieder gefangen, nachdem es in den vergangenen Monaten auf Talfahrt ging. Mit 52,1 Punkten nach 51,3 im März stabilisiert sich der Wert oberhalb der Wachstumsschwelle.
Schwächer tendiert der Markit Manufacturing Index für das verarbeitende Gewerbe. Der Index baute erneut ab und zeigt mit nur noch 50,8 Punkten die schwächste Aufwärtsdynamik seit September 2009.
Der Case/Shiller Hauspreisindex 20 Städtevergleich verliert wieder etwas an Fahrt. Mit 5,40% Zunahme nahmen die Preise im Jahresvergleich in den US-Metropolregionen etwas weniger zu als mit 5,50% unterstellt wurde.
Das konjunkturelle Umfeld für einen weiteren Zinsschritt ist aktuell sicher nicht gebenen. Wir erwarten keine Überraschung auf der heute Abend anstehenden Sitzung, lediglich das Wording der Presseerklärung wird wieder auf einzelne Hinweise abgesucht, die den nächsten Zeitpunkt für eine zweite Zinserhöhung erahnen lassen. Da auch die EZB verlautbaren lässt, dass sie sich mit dem aktuellen EUR/USD Wechselkurs wohl fühlt und gut leben kann, ist hier weiterhin kein Ausbruch aus der seit November geltenden Range von 1,08-1,14 zu erwarten.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 neutralisiert den positiven Bias.
Viel Erfolg!
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