Forex Report - Dünger für das Zinserhöhungspflänzchen?

 | 27.05.2015 11:37

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0910 (07.48 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0864 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 122.88. In der Folge notiert EUR/JPY bei 134.06. EUR/CHF oszilliert bei 1.0358.

Nach den Entwicklungen der letzten Tage am Devisenmarkt setzte sich gestern EUR/USD um die 1,09-Marke fest. Zwar wurde das tiefere Level unter 1,0880 sowohl im amerikanischen als auch im asiatischen Handel getestet, aber wir befinden uns heute Vormittag wieder erholt auf exakt dem Level knapp oberhalb der 1,09-Schwelle vom Vortag. Die Erholung seit Mitte April, als der Kurs nur noch knapp über 1,05 lag, wurde deutlich Mitte Mai bei Kursen von über 1,14 gestoppt.

Seither wurde jeder Handelstag mit Verlusten beendet. Auf die Gründe (Zinsphantasie USA/ Grexit) sind wir bereits im Dienstag-Report eingegangen. Interessant bei Betrachtung dieser Entwicklungen ist dabei, dass USD/JPY inzwischen auf einem 7-Jahres-Hoch angelangt ist.

Eigentlich ist es erstaunlich, dass der Euro in dieser Gemengelage – und trotz des Abverkaufs – der letzten Tage noch die 1,09 verteidigen kann. Die Gefahr eines weiteren Rückschlags ist nach den Bewegungen der letzten Tage immer noch hoch aktuell. Gerade wenn wir uns die nicht vorhandenen Griechenlandnachrichten ansehen und auf der anderen Seite (Yellen-Aussagen/Konjunkturnachrichten) verfolgen, könnte das Pendel weiter Richtung USD umschlagen.

Nach einem schwachen ersten Quartal, das deutlichst unter den Erwartungen lag und die avisierte Zinswende nach hinten rücken ließ, zeichnet sich ab, dass das zweite Wachstum kein Mini-Wachstum wie im ersten Quartal liefern wird. Zwar zeichnet sich auch längst keine Zunahme der Wirtschaftsleistung im bisher prognostizierten Bereich (2,7-3,0%) ab, aber alleine dieses zarte Pflänzchen (Probleme sind laut FED ja nur transitorische Posten) reicht schon, um die Zuversicht aus dem zweiten Quartal 2014 bis Anfang 2015 zurück zu bringen.

Hier bewegte sich der Kurs dynamisch von über 1,36 auf die schon angesprochenen Kurse unterhalb von 1,05.

Welche Zahlen wirken wie Dünger für das Zinserhöhungspflänzchen?

Im Bereich der Erwartungen lag der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA. Die prognostizierten -0,5 Prozent Neubestellungen wurden per April abgeliefert. Nach einem besonders starken Anstieg im Bereich der zivilen Luftfahrt im Vormonat war davon auszugehen, dass der volatile Transportsektor abknicken würde.

Unter dem Strich - langlebiger Wirtschaftsgüter unter Bereinigung dieses Sektors – fielen die neuen Orders mit 0,5 Prozent höher aus als mit 0,3 Prozent erwartet wurde. Deutlich positiv fielen die Revisionen der Märzwerte aus, die um 0,4 bzw. 0,3 Prozent (inkl. / exkl. Transportsektor) nach oben korrigiert wurden. Die Kernrate bewegt sich damit den zweiten Monat in Folge auf positivem Terrain.

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