Foremost Lithium: Glencore-Tochter entwickelt Pilotprozess

 | 27.05.2022 08:13

Lithiumhydroxid in Batteriequalität zu produzieren und damit die stark wachsende Nachfrage zu bedienen, ist die Vision von Foremost Lithium Resource & Technology. Auf dem Weg dorthin rückt man nun einen wichtigen Schritt voran: Wie das Unternehmen aktuell meldet, wurde das Glencore-Tochterunternehmen XPS Expert Process Solution damit beauftragt, einen Prozess zur Erschließung und Veredlung von Spodumen-Konzentrat aus dem Lithium-Hartgestein-Projekt Projekt „Zoro“ zu entwickeln. Ein solcher Entwicklungsgang ist Grundlage für die Produktion von verkaufsfähigem Lithiumhydroxid in Batteriequalität. Foremost Lithium will damit einen maßgeblichen Anteil zur Versorgung eines integrierten EV-Batterien-Umfeldes leisten und dazu beitragen, die Elektrifizierung des Transportsektors voranzutreiben.

Scott Taylor, der Präsident und Geschäftsführer von Foremost Lithium, erklärte in einem Statement, dieses strategische Projekt werde den Beleg dafür liefern, dass Foremost Lithium in der Lage dazu sei, sowohl hochwertiges SC6-Spodumenkonzentrat (SC: „spodumen concentrate“ mit 6 Prozent Li2O (Lithiumoxid)) als auch batterietaugliches Lithiumhydroxid zu produzieren. Dies werde dazu beitragen, die Provinz Manitoba als bedeutenden kanadischen Bestandteil der nordamerikanischen Lieferkette für die Herstellung von Batterien zu etablieren.

h2 Der Vertrag mit XPS/h2

Der Vertragspartner, der die notwendigen Prozesse entwickeln soll, um das Spodumenkonzentrat aus „Zoro“ in ein marktfähiges Lithiumhydroxid-Produkt zu überführen, ist XPS Expert Process Solutions aus Falconbridge in Ontario. XPS ist ein Unternehmen der schweizerischen Unternehmensgruppe Glencore (LON:GLEN), dem weltweit größten Akteur im Rohstoffhandel. Durchgeführt wird das Projekt in den Anlagen von XPS in Falconbridge und SGS Canada Inc. in Lakefield, Ontario. (SGS ist ein international aufgestellter, renommierter Dienstleister für Prüfungen, Verifikation, physikalisches Testen und Zertifizieren).

Scott Taylor äußerte dazu, die Nutzung des technischen Know-how des XPS-Teams in Falconbridge hebe das Engagement von Foremost Lithium bei der Produktion von batteriegerechtem Lithiumhydroxid auf den „Snow Lake“ Grundstücken und der „Lithium Lane“ hervor. (Als „Lithium Lane“ bezeichnet Foremost Lithium eine aufgrund von Magnetuntersuchungen vermutete Verbindung des Areals „Jean Lake“ mit dem Projekt „Sherritt Gordon“ des Mitbewerbers Snow Lake Lithium).

h2 Das Potenzial von „Zoro“/h2
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Bereits die ersten, im Jahr 2020 durchgeführten metallurgischen Testarbeiten in Zusammenarbeit mit SGS Canada hatten darauf hingedeutet, dass es möglich ist, mittels HLS (heavy liquid separation, „Schwerflüssigkeitsabscheidung“), kombiniert mit Magnetit-Abscheidung nach Abweisung der Eisensilikat-Minerale, hochgradiges Lithium-Spodumen-Konzentrat mit annähernd sechs Prozent Lithiumoxid (Li2O) herzustellen.

Die vorläufigen Ergebnisse unterstreichen die mineralogischen Eigenschaften des Pegmatits „Dyke 1“, eines der bereits näher explorierten Ziele auf dem Foremost-Vorzeigeprojekt „Zoro“. Die Resultate deuten darauf hin, dass „Zoro“ Lithium-Ressourcen beherbergt, die mit den Spezifikationen der Industrie und des Marktes übereinstimmen.

Das anstehende Projekt mit XPS und SGS wird sich nun einer robusteren Probengröße mit 500 Kilogramm Gewicht bedienen, die bestätigen soll, dass das SG6-Konzentrat von „Zoro“ in Lithiumhydroxid (LiOH) umgewandelt werden kann. Für dieses Spezialprodukt besteht eine enorme Nachfrage seitens der Hersteller von Elektrofahrzeugen beziehungsweise der Giga-Factorys. SC6 wird außerdem von Glas- und Keramikindustrie sowie zur Herstellung von Fetten und andern Lithium-Produkten benötigt.

h2 Die Phasen des Prozesses/h2

Vorgesehen sind eine einstufige DMS (dense media separation, ein Schwerkraftverfahren zur Trennung von Mineralien mit unterschiedlichem spezifischem Gewicht), Flotation, Pyrometallurgie und Hydrometallurgie.

In einer ersten Phase werden der potenzielle Reinheitsgrad und die Gewinnung von Lithium aus den Konzentraten untersucht. Damit sollen das kommerzielle Verständnis verbessert und die Daten für die anschließende Entwicklung eines kontinuierlichen Pilotprozesses erhoben werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollten in etwa drei Monaten vorliegen und in eine technische Spezifikation für das SC6-Spodumenkonzentrat münden.

Anschließend wird in der zweiten Projektphase erforscht, wie das SC6 auf optimale Weise zu verkaufsfähigem Lithiumhydroxid-Monohydrat verarbeitet werden kann. Dazu verfolgt man verschiedene Verarbeitungsansätze nach, um die Wirtschaftlichkeit der Produktionsabläufe zu optimieren. Diese Phase wird voraussichtlich im ersten Quartal des kommenden Jahres abgeschlossen sein. XPS wird dazu einen Bericht verfassen, der die chemische Zusammensetzung bestätigt.

Des Weiteren werden Lithiumhydroxid-Produktproben für Due-Diligence-Test mit qualifizierten Batterieherstellern bereitgestellt.

h2 Lithium als Trendrohstoff/h2

Die Chancen für Lithium als Rohstoff, (speziell an Lithiumhydroxid seitens der USA) werden zurzeit von mehreren positiven Trends bestimmt.