FOMC-Sitzung im Fokus, Aussie-CPI übertrifft Prognosen

 | 27.01.2016 15:05

FOMC im Wartemodus (von Arnaud Masset)

Vor sechs Wochen hat die Fed beschlossen, dass es an der Zeit ist, mit dem Straffungsprozess zu beginnen, womit sie ihr Vertrauen in die Wirtschaft bestätigt hat. Seit diesem Zeitpunkt waren die Finanzmärkte in Aufruhr, und die Aktienindizes sind weltweit in den Keller gestürzt. Auch die Zinsen gerieten unter Druck, da die Anleger aufgrund der niedrigen Inflationserwartungen und der schwachen globalen Wachstumsprognosen Anleihen kaufen. Was sollten wir uns also von dieser FOMC-Sitzung erwarten?

Zunächst einmal sind die Chancen, dass die Fed heute ihren Straffungsprozess fortsetzt, sehr (sehr) gering; vor allem, wenn man die jüngsten Marktunruhen sieht. Die restriktivsten Fed-Mitglieder sind für 2016 von vier Zinserhöhungen ausgegangen; in den letzten paar Wochen senkten jedoch mehrere Fed-Mitglieder die Anzahl der erwarteten Zinserhöhungen auf zwei, da sie realisiert haben, dass sich die Fed zu viel vorgenommen hat. Der Markt wird sehr sensibel auf die Wortwahl des heutigen Statements reagieren; wir erwarten, dass die Fed anerkennt, dass die jüngsten Marktunruhen den Straffungspfad verändert haben. Wir glauben, dass es bereits ein Wunder wäre, wenn die Fed die Zinsen dieses Jahr zwei Mal anheben kann - die Chancen für eine Erhöhung im März liegen bei ca. 30% - was bedeutet, dass ein zweiter Schritt im Juni wahrscheinlicher ist (ca. 50%). Schlussfolgerung: Der Markt wird versuchen zwischen den Zeilen zu lesen, aber mit einem Auge bereits auf die nächste Sitzung schielen.

Höherer australischer CPI gibt RBA etwas Spielraum (von Yann Quelenn)

Eine Woche vor der australischen Zinsentscheidung wurde letzte Nacht der Verbraucherpreisindex mit 1,7% im Jahresvergleich über den Erwartungen von 1,5% im Jahresvergleich veröffentlicht. Wir müssen sagen, dass der ständige Rückgang des australischen Dollars gegenüber dem Greenback unserer Meinung nach die Inflation nach oben getrieben hat. 2015 hat der AUD/USD ca. 13% seines Wertes verloren. Die Kosten der importierten Güter sind gestiegen, und der aktuelle Anstieg des CPI liegt vor allem an der Schwächung der Währung.

Dennoch müssen wir anmerken, dass die niedrigen Rohstoffpreise die australische Wirtschaft weiter belasten. Wir bleiben jedoch optimistisch, da die Nachfrage nach den australischen Rohstoffen alles andere als schwach ist. In der nächsten Woche wird die Reserve Bank of Australia ihren Beschluss zum Leitzins verkünden.

Wir glauben, dass er bei 2% bleiben wird. Die Märkte preisen eine 94%-ige Wahrscheinlichkeit ein, dass die Zinsen nicht geändert werden. Die Zentralbank erreicht ihr duales Mandat; die Inflation steigt, und die die Arbeitsmarktbedingungen verbessern sich überwiegend. 2015 wurden ca. 300.000 Stellen geschaffen, und die Arbeitslosenquote hält sich bei 5,8%.

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