FOMC-Sitzung im Blickpunkt, australischer CPI auf Rekordtief

 | 27.07.2016 14:02

Bärischer USD (von Peter Rosenstreich)

Die Devisenmärkte befinden sich vor der FOMC-Zinsentscheidung heute Nacht in einem seitwärts verlaufenden Konsolidierungsmuster. Die allgemeinen Erwartungen gehen von einer leicht positiveren wirtschaftlichen Beurteilung aus, die auf den stabilen eingehenden Daten beruht, v. a. den soliden Stellendaten vom Juni und eine relativ sanfte Marktreaktion auf den Brexit. Ohne "Dots" und Pressekonferenz werden sich die Händler damit zufrieden geben müssen, die Rhetorik des Begleitstatements auseinanderzunehmen, was nie eine exakte Wissenschaft ist. Wir vermuten, dass der Markt sich bei einem restriktiven Ton (12% für eine Zinserhöhung von 25bp) im USD überpositionieren wird, da die Fed außer den BIP-Daten und eine allgemeine Meinungsäußerung zum Brexit wohl kaum etwas anderes signalisieren wird. Aufgrund unseres Basisszenarios, das eine niedrige Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im Nov/Dez aufweist, gehen wir nicht davon aus, dass die Fed versuchen wird, die Erwartungen für eine Zinserhöhung zu verstärken und bleiben daher Verkäufer beim USD bei Rücksetzern, da das Statement zurückhaltender sein sollte.

Die US-Daten erholen sich weiter von der schwachen Frühjahrsphase. Der Umsatz bei den neuen Wohnungen stieg im Juni 3,5% im Monatsvergleich auf 592.000 gegenüber Erwartungen von 560.000, und der Umsatz für den Vormonat wurde um 22.000 nach oben revidiert. Die US-Wohnungspreise fielen jedoch schwächer als im Mai aus, da der S&P/Case-Shiller Wohnungspreisindex für 20 Städte im Mai enttäuschte und 0,1% im Monatsvergleich abrutschte. Wir vermuten, dass die Divergenz zwischen Umsatz und Preisen ein klarer Hinweis auf eine niedrige IR-Verzerrung und eine mögliche Blase ist. Zuletzt war der Index des Conference Boards für das Verbrauchervertrauen im Juli über dem Konsens von 96,0 und nahezu unverändert bei 97,3. Die soliden Zahlen lassen vermuten, dass sich die Haushaltsstimmung langsam bessert.

Britisches BIP überrascht positiv

Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass diese Zahlen nicht die Brexit-Abstimmung berücksichtigen. Trotz der düsteren Vorhersagen zu den Unsicherheiten, die die Aktivitäten noch vor dem britischen Referendum auf Null fallen gelassen haben, lag das britische BIP für das 2. Quartal über den Erwartungen. Das britische BIP für das 2. Quartal ist von 0,4% auf 0,6% gestiegen, erwartet wurden 0,5% (im Jahresvergleich 2,2% gegenüber erwarteten 2,1%). In der Tat hat sich das Wachstum beschleunigt, da das Geschäft vor der unsicheren Abstimmung boomte (angeführt von der Industrieleistung). Diese unerwartete Zahl zeigt, dass die britische Wirtschaft sich vor dem Referendum in einer stärkeren Position befand als erwartet. Diese vorläufige Schätzung erfasst jedoch nicht die Auswirkungen nach dem Referendum, weshalb die Zahlen für das 3. Quartal schwächer sein werden, und möglicherweise eine Rezession andeuten. Wir bleiben zum GBP bärisch, da die britische Wirtschaft sicherlich einen Zeitraum der wirtschaftlichen Anpassungen durchlaufen und die BoE wohl die Zinsen senken wird.

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Australischer CPI erreicht niedrigsten Wert in 17 Jahren (von Arnaud Masset)

Der jüngste Inflationsbericht aus Australien ist schwach ausgefallen, aber immer noch besser, als die Ökonomen erwartet hatten. Der Gesamt-CPI ist im Jahresvergleich 1,0% im zum Juni endenden Quartal oder 0,4% im Quartalsvergleich gestiegen, was in etwa im Einklang mit den Durchschnittsprognosen ist. Positiv ist, dass die Lieblingskennziffer der RBA für die Inflation, der geglättete Durchschnitt, der die höchsten Anstiege und Rückgänge unter den CPI-Komponenten ausschließt, deutlich positiv überraschte, indem er 0,5% im Quartalsvergleich gestiegen ist (0,4% erwartet und 0,2% im 1. Quartal) oder 1,7% im Jahresvergleich (1,5% erwartet und 1,7% im 1. Quartal), was zu unterschiedlichen Einschätzungen im Hinblick auf die nächste RBA-Zinsentscheidung am 2. August führt.

Auch wenn der Inflationsbericht in Bezug auf die australischen Inflationsprognosen alles andere als ermutigend ist, nimmt dies teilweise doch die Last von den Schultern der RBA und gibt Zentralbankchef Stevens nächsten Dienstag mehr Spielraum zum Aufschub einer möglichen Zinssenkung. Wir glauben, dass dieser Bericht die Meinung der RBA nicht erheblich verändern wird, da der Gesamttrend bei der Inflation negativ ist; und der jüngste Anstieg lässt bestenfalls eine Stabilisierung und nicht eine Umkehr vermuten. Wir gehen daher weiter davon aus, dass die RBA den Leitzins senken wird, um zu versuchen, die Kerninflation in den Zielbereich von 2-3% zu bekommen. Folglich hat der australische Dollar weiter Abwärtspotential und sollte seinen Rückgang in Richtung von zunächst 0,73 USD wieder aufnehmen.