Floridas warmes Wetter bringt keine Sonne in die Herzen der Orangensafthändler

 | 17.01.2019 09:15

Er wird nicht ohne Grund der Sunshine State genannt. Aber Händler von Orangensaft hoffen immer noch, dass es in Florida in nächster Zeit doch noch Frost gibt, um eine Rekordernte zu verhindern, die schon jetzt den Preis der Zitrusfrucht in die Nähe eines Dreijahrestiefs gepresst hat.

Futures auf tiefgekühltes Orangensaftkonzentrat (frozen concentrated orange juice, FCOJ) reagieren tendenziell sehr genau auf das Wetter in Florida. Der Winter bringt häufig Fröste mit sich und damit auch erhebliche Preisrallyes am Markt. Aber diesmal sind diese ausgeblieben.

Jack Scoville, Agraranalyst beim Broker Price Futures Group aus Chicago, erklärt, dass gegenwärtige Phänomen in Floridas Orangenhainen:

“Das Wetter ist warm und meist trocken. Die Ernte ist üppig und die Produzenten sehen kleine bis mittlere Fruchtgrößen.”

In seinem letzten Erntebericht, der vor dem seit dem 22. Dezember währenden Regierungsstillstand herauskam, sagte das US-Landwirtschaftsministerium für die laufende Saison eine Orangenernte von 77 Mio Kisten oder 3,47 Mio Tonnen voraus. Das wäre 70% mehr als in 2017, als viele der Obstbäume in dem Bundesstaat von Hurrikan Irma zerstört wurden.

h3 Riesige Orangenernte belastet FCOJ-Futures/h3

Eine solch reichliche Produktion mag eine gute Nachricht für Zitrusanbauer in Florida sein, die jedes Jahr so viele Boxen wie möglich an die Safthersteller verkaufen wollen. Aber eine derart außergewöhnliche Ernte hilft den FCOJ-Kontrakte nicht, die auf die Produktionsdaten aus Florida steigen und fallen.