Flash Crash – Gold fällt um 100 USD – ist das die Kaufchance?

 | 13.08.2021 07:35

Trotz einer dovishen Notenbanksitzung, kam die Erholung des Goldpreises über der wichtigen Unterstützung bei 1.800 US-Dollar im letzten Monat zum Erliegen. Auf der letzten Notenbanksitzung hatte FED-Chef Powell eine Straffung der Geldpolitik noch vom Arbeitsmarkt abhängig gemacht und gleichzeitig betont, dass selbst stark steigende Konsumentenpreise kein Hinderungsgrund mehr seien. Dies waren für den Goldpreis sehr bullische Aussagen, insbesondere da kürzlich auch die EZB eine Zinsanhebung auf frühestens 2024 weit in die Zukunft geschoben hatte. Trotz dieser unverändert lockeren Geldpolitik über die nächsten Jahre hinweg, achten kurzfristig agierende Spekulanten und Investoren aktuell nur darauf wann die US-Notenbank eine mögliche Drosselung der Anleihenkäufe (Tapering) bekanntgeben wird, obwohl diese nur vielleicht in frühestens 18 Monaten kommen könnte.

FED-Chef Richard Clarida berichtigte vergangene Woche überraschend die Aussagen Powells und stellte eine mögliche Zinsanhebung bereits Ende 2022 in Aussicht. Auch Robert Kaplan, Chef der Notenbank von Dallas, plädierte für eine raschere Drosselung der Anleihenkäufe. Der US-Dollar sprang auf diese Aussagen hin nach oben, während der Goldpreis wieder unter die Räder kam. Obwohl es weiterhin ganz sicher ist, dass sich die Anleihenkäufe in den nächsten Jahren fortsetzen werden, reagieren die Märkte auf die Ankündigung einer ersten möglichen kleinen Zinsanhebung in 2023, als würde die Notenbank die Anleihenkäufe einstellen und die Zinsen auf ein normales, der Inflation entsprechendes Marktniveau anheben. (Dies läge aktuell bei etwa 8% bis 10%.) Dies macht sie eben nicht und man erzeugt weiterhin Geld aus dem Nichts, weshalb der US-Dollar, sowie der Euro, in den nächsten Jahren weiter abwerten und der Goldpreis diametral gegensätzlich weiter ansteigen werden. Daher handelt es sich bei der aktuellen Preiskorrektur, nach dem historisch starken Anstieg von 2019/2020, nur um eine temporäre Korrektur, die sich bereits ihrem Ende zuneigt.

Der ADP-Arbeitsmarktbericht enttäuschte vergangene Woche die Märkte mit nur 330 Tsd. neuen Stellen, da 695 Tsd. erwartet wurden. Daraufhin versuchte der Goldpreis noch einmal einen bullischen Ausbruch und stieg bis auf 1.830 US-Dollar an, bevor FED-Chef Clarida verbal intervenierte und der Goldpreis zurück an die Unterstützung bei 1.800 US-Dollar fiel. Die staatlichen Arbeitsmarktdaten, die am Freitagnachmittag veröffentlicht wurden, fielen hingegen fiel besser aus und übertrafen die vorherigen Erwartungen der Analysten deutlich. Mit 943 Tsd. neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft wurde der Marktkonsens um 73 Tsd. übertroffen, womit der Markt wieder auf die baldige Ankündigung einer Zinsanhebung und eines Taperings spekulierte. Der Goldpreis fiel daraufhin am Freitagnachmittag unter die Unterstützung von 1.800 US-Dollar, erzeugte damit ein starkes Verkaufssignal und ging mit einem Minus von 40 US-Dollar ins Wochenende.