Fixed Income 17.01.2012‏

 | 17.01.2012 11:50

Highlights

■ S&P stuft EFSF herunter, heute 6-Monats Auktion des EFSF
■ Frankreichs AAA-Rating wird von Moody’s bestätigt
■ China wächst im 4. Quartal mit einer Rate von 8,9%
■ Schuldenschnitt in Griechenland: Papademos geht angeblich davon aus, dass es in zweibis drei Wochen zu einer Einigung gekommen sein wird
■ Vorhut der Troika kommt heute in Athen an

Markttechnik
Der Bund Future ist gestern aus der Bollinger-Range nach oben ausgebrochen und hat dort auch geschlossen. Das kommt nicht häufig vor und diesem Ereignis folgt in der Regel eine rasche Rückkehr in die Bollinger-Range.

MACD-Analyse
Der MACD-Indikator entfernt sich wieder etwas vom Verkaufssignal.

RSI-Analyse
Der 14-Tage RSI bewegt sich im oberen Sektor des neutralen Bereichs.

Marktkommentar
Nach dem gestrigen Feiertag (Martin Luther King Tag) starten die US-Märkte heute mit freundlichen Aktienmarktfutures und einem leichten Anstieg der US-Staatsanleiherenditen im asiatischen Handel. Die zahlreichen Ratingherabstufungen in der Eurozone (siehe unten) haben die Stimmung zu Wochenbeginn nicht weiter trüben können. Dazu kommt, dass China
für das vierte Quartal 2011 ein Wachstum von „nur“ 8,9% verkündet hat, so dass viele Marktbeobachter eine weitere Lockerung der Geldpolitik für möglich halten. Die andere Interpretation, dass nämlich die Risiken eine harten Landung im Reich der Mitte gestiegen sein könnten (Wachstum 2010: 10,4%, 2011: 9,2%), wird derzeit nicht gespielt. Heute werden die
Anleger aber nicht nur nach Europa und China schauen, sondern auch einen Blick auf den Empire State Index für das Verarbeitende Gewerbe werfen. Der sollte leicht gestiegen sein. Insgesamt rechnen wir bei den T-Notes mit einer Seitwärtsbewegung.

Jetzt ist es also passiert. Der EFSF hat seine Bestnote von S&P verloren. Aber der von vielen prophezeite Weltuntergang ist zunächst ausgeblieben. Heute wird die Auktion der EFSFPapiere mit sechs Monaten Laufzeit eine erste Indikation geben, ob die Herabstufung des EFSF auf AA+ die Kauflaune der Investoren beeinträchtigt. Frankreich hatte gestern keine
Probleme seine Geldmarktpapiere mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr zu verkaufen und war sogar in der Lage, mit geringeren Renditen als bei der letzten Auktion genügend Anleger zu finden. Dies hat natürlich auch damit zu tun, dass viele Banken in Folge des Dreijahrestenders der EZB ausreichend liquide Mittel haben und kurzfristige Papiere dafür eine gute Parkmöglichkeit darstellen. Vor diesem Hintergrund erwarten wir, dass die EFSF-Auktion
ebenfalls reibungslos verlaufen wird. Darüber hinaus sollte man den Einfluss der S&P-Aktion auf die Investoren auch nicht überbewerten. Abgesehen davon, dass die Ratingagentur Moody‘s gestern die Bestnote für Frankreich bestätigt hat und insofern auch die Einstufung des EFSF nicht gefährdet sein sollte, geht es doch letztlich darum, ob die europäischen Politiker einen überzeugenden Weg aufweisen können, wie die Eurozone stabilisiert werden
kann. In dieser Beziehung könnte eine Einigung bei den derzeit unterbrochenen Schuldengesprächen zwischen Griechenland und dem internationalen Bankenverband IIF Fortschritte bringen. Der griechische Ministerpräsident Papademos zeigte sich zuversichtlich, dass in
zwei bis drei Wochen eine Lösung gefunden wird. Ein Mitarbeiter von S&P – schon wieder diese Agentur – äußerte dagegen die Erwartung, dass Griechenland bald ungeordnet in die Zahlungsunfähigkeit abrutschen werde. Angeblich fordert die griechische Seite, dass sich die Banken mit einem Coupon von 4% oder weniger zufrieden geben sollen. Dies würde ein Verlust
von 75% bedeuten, weshalb die IIF-Vertreter dieses Ansinnen abgelehnt hätten. Am stärksten wird Portugal durch die Umschuldungsthematik beeinträchtigt. Hier sind die Spreads im zehnjährigen Bereich gegenüber den Bunds um rund 200 bp nach oben geschossen. Festzustellen ist, dass der Unterschied zwischen einer freiwilligen und einer nichtfreiwilligen
Umschuldung kaum noch auszumachen ist. Von daher stellt sich auch die Frage, ob der Effekt auf die Märkte so dramatisch unterschiedlich ausfällt, wenn ein offiziell unfreiwilliges Element in die Verhandlungen eingebaut wird – das könnte beispielsweise die nachträgliche Berücksichtigung einer Collective Action Clause sein, durch die eine Minderheit von Gläubigern überstimmt werden könnte. Vor dem Hintergrund dieses Konflikts wird
es nicht zu einer nachhaltigen Entspannung kommen. Kurzfristig könnte der ZEW-Index den Bund-Future etwas unter Druck setzen, da die meisten befragten Experten mit Blick auf den überraschend freundlichen Ifo-Index weniger pessimistisch in die Zukunft schauen dürften.

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