HSH Nordbank | 09.01.2012 08:59
■ US-Arbeitsmarkt besserte sich im Dezember weiter – ALQ jetzt bei 8,5%
■ Fitch senkt Ungarns Rating für Fremdwährungsanleihen auf Ramschniveau
■ IWF will Änderungen am Sanierungsprogramm für Griechenland
■ Heute Ruhe vor dem Sturm am Primärmarkt
Markttechnik
Der Bund-Future hat am Freitag einen weiteren Angriff auf die 139 unternommen. DieseMarke konnte zwar nicht überwunden werden, aber der März-Kontrakt liegt weiter inSchlagdistanz. Dahinter sind als Widerstände nur noch die Hochs vom 2. Januar bei 139,32 und aus dem November 139,58 auszumachen. Gen Süden könnte die Reise schnell bis in den Bereich 137,70/80 gehen.
MACD-Analyse
Der MACD-Indikator hat unmittelbar vor der Signallinie erst mal abgedreht.
RSI-Analyse
Der 14-Tage RSI bewegt sich im oberen Bereich der neutralen Zone.
Marktkommentar
Freundliche Arbeitsmarktzahlen hievten am Freitag die Rendite der zehnjährigen Treasuries kurzfristigüber die 2%-Marke. Die Sorge vor negativen Einflüssen durch die Schuldenkrise in Europaüberwogen aber und schürte die Nachfrage nach sicheren Anlagen. Der Beschäftigungsaufbau außerhalbdes Agrarsektors toppte mit 200 Tsd. die Konsensschätzungen deutlich und bestätigtedamit die positive Tendenz der vorangegangenen Arbeitsmarktindikatoren. Die Arbeitslosenquotesank auf 8,5% und damit auf den niedrigsten Stand seit Februar 2009. Bevor von dem Aufwärtstrend
am Arbeitsmarkt aber Einfluss auf die Fed ausgeht, muss sich dieser aber noch festigen undweiter an Dynamik zulegen. Ende letzter Woche sprachen sich sogar drei in diesem Jahr im FOMCstimmberechtigte Fed-Mitglieder für weitere Stimuli für den darbenden Häusermarktes aus. DieAnsätze reichten von MBS-Käufen, Hilfen für arbeitslose Hausbesitzer bis zu Reduzierungen derHypothekenschulden, falls diese den Wert der Immobilie überstiegen.
Die Nachwirkungen der Arbeitsmarktzahlen und die Impulse aus Europa dürften den Rentenmarktin den USA zu Wochenbeginn prägen. Datenseitig stehen erst ab Mitte der Woche interessanteVeröffentlichungen auf der Agenda. Zudem stehen Auktionen in den Laufzeiten 3, 10, und 30 Jahren
über insgesamt 66 Mrd. USD an. Im Blick behalten sollten die Marktteilnehmer auch die heutebeginnende Berichtssaison der Unternehmen. An der Heimatfront sehen wir aber derzeit nichts,
was einer Fortsetzung des vorsichtigen Renditeauftriebs der Treasuries in die Quere kommt. ImGegenteil geht vom heutigen Verkauf von gut 8 Mrd. USD an Kurzläufern aus den Staatsanleihebeständender Fed eine gewisse Belastung aus. Aber natürlich könnte dies einmal mehr vonschlechten Nachrichten aus Europa überlagert werden.
Vor dem Wochenende gingen von den tristen heimischen Konjunkturdaten positive Impulse fürdie Bundesanleihen aus. Einzelhandelsumsätze der Eurozone und die Auftragseingänge der deutschenIndustrie fielen deutlich schwächer aus als im Konsens erwartet worden war. Maßgeblichfür den moderaten Renditerückgang war aber vor allem die akute Sorge vor einer Zuspitzung derProbleme Griechenlands und Spaniens. Die Verhandlungen mit den privaten Gläubigern Griechenlandsum einen Schuldenschnitt ziehen sich hin. Sicherlich auch um den Druck zu erhöhen, wurdevon offizieller Seite eine Rückkehr zur Drachme ins Spiel gebracht. Der IWF scheint unterdessen
den Glauben an das Sanierungsprogramm für Griechenland verloren zu haben und fordert nachMedienberichten Änderungen der Eckpunkte – härteres Sparen, größerer Schuldenschnittund/oder mehr Mittel der Kreditgeber. Die am Donnerstag anstehende spanische Auktion steht
nach den ernüchternden Defizitzahlen für 2011 unter keinem guten Stern, was auch die steigendenSekundärmarktspreads anzeigen. Von EFSF-Chef Regling war unterdessen zu hören, dass dieGarantien für eine Beteiligung an Hilfskrediten für angeschlagene Staaten wohl am oberen Endeder angedachten Spanne liegen werden, der Hebel für die Schlagkraft der Rettungsfazilität alsokleiner ausfällt als ursprünglich erhofft. Angesichts dieser Gemengelage ist die Stimmung der Finanzmärktespürbar angespannt. In dieser Woche dürften neben möglichen politischen Weichenstellungen
und der EZB-Ratssitzung vor allem anstehende Refinanzierungsbemühungen angeschlagenerStaaten im Blickpunkt stehen. Die Bundeskanzlerin will mit den Herren Sarkozy (heute)und Monti (Mi.) die Basis für den Gipfel Ende des Monats legen. Daneben haben sich am PrimärmarktÖsterreich, die Niederlande, Deutschland, Spanien, Belgien und Italien mit einem Gesamtvolumenvon etwa 20 Mrd. EUR angesagt. Von besonderem Interesse sind die letzten drei, die fürDonnerstag und Freitag angesetzt sind. Zudem drohen nach wie vor Downgrades für zahlreicheEUR-Staaten. In diesem Umfeld will Frankreich heute am Geldmarkt in verschiedenen Laufzeiten
bis zu 7,7 Mrd. EUR aufnehmen. Nach der soliden Bond-Auktion der letzten Woche dürfte diesauch gelingen. Datenseitig ist heute auf die deutschen Daten zum Außenhandel und der Industrieproduktionzu achten. Bundesanleihen erwarten wir nach den Avancen der letzten Woche heute
knapp behauptet.
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