Fester CHF nach Handelsüberschuss

 | 24.05.2016 14:53

Schweizer Franken steigt aufgrund solider Handelsdaten (von Arnaud Masset)

Der Schweizer Handelsüberschuss ist im April leicht gestiegen. Die Exporte sind nominal gesehen im April um ca. 6,2% auf Jahresbasis gestiegen – bzw. real um 0,6% auf Jahresbasis gefallen - nachdem sie im März um 0,5% auf Jahresbasis gestiegen waren. Die Importe sind 8,2% im Jahresvergleich gegenüber 0,8% im Jahresvergleich im Vormonat gestiegen - oder 3,2% im Jahresvergleich real gesehen. Insgesamt lag der Handelsüberschuss bei 2,5 Mrd. CHF im April, von einem nach oben revidierten Anstieg von 2,18 Mrd. im März.

Die starken Zahlen sind hauptsächlich auf die soliden Exporten der Chemie- und Pharmazieprodukte in die Europäische Union (+8%) - hauptsächlich Deutschland - und die USA zurückzuführen (+14%). Die Exporte der Pharmazieprodukte sind im April im Vergleich vor 12 Monaten um 23,5% gestiegen. Andererseits setzt die Uhrenindustrie ihren Abstieg in den Hades fort und verliert nominal weitere 15,2% im Jahresvergleich. Hier ist die Nachfrage aus China und Asien weiter im freien Fall.

Der EUR/CHF ist wieder unter die Schwelle von 1,11 gefallen, nachdem die veröffentlichten Daten vermuten lassen, dass die Schweizer Wirtschaft die schwächere Nachfrage aus Asien relativ gut überstanden hat. Die ermutigenden Ergebnisse sind jedoch hauptsächlich auf die solide Nachfrage nach Pharmazie- und Chemieprodukten zurückzuführen, während die Nachfrage nach anderen Produkten relativ stabil blieb, mit Ausnahme der Uhrenexporte. Wir bleiben daher in Bezug auf weitere Verbesserungen bei den Handelsdaten vorsichtig, vor allem aufgrund der Unsicherheiten um die chinesische Wirtschaftsabschwächung, die die meisten Wirtschaften betrifft.

Rohstoffwährungen leiden (von Yann Quelenn)

Gegenüber dem Dollar sind die Rohstoffwährungen wie der Aussie und der Loonie seit Anfang Mai schwächer geworden. Der AUD/USD hat in einem Monat 5,66% eingebüßt, während der USD/CAD im selben Zeitraum 4,93% zulegte. Wir glauben, dass dies daran liegt, dass die Finanzmärkte damit begonnen haben, eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung durch die Fed im Juni und September einzupreisen, nachdem es diesbezüglich mehrfach verbale Äußerungen von Fed-Mitgliedern gab. Die jüngsten Marktschätzungen für eine Erhöhung im Juni sind von 4% auf 32% gestiegen.

Gold und Silber sind gefallen, nachdem die Märkte die Fed-Kommentare zu ihrer Geldpolitik eingepreist haben. Die Eisenerz-Futures-Kontrakte für September sind ebenfalls eingebrochen und auf ein Dreimonatstief abgerutscht. Aus unserer Sicht wird es jedoch keine Erhöhung der Zinsen im Juni geben, da die meisten Daten weiter schwach sind. Wir glauben auch, dass die Reserve Bank of Australia und die Bank of Canada noch etwas warten werden, bevor sie die Zinsen weiter senken. Als Folge ist die risikoaverse Stimmung am Markt noch nicht vorbei. In den nächsten Wochen sollten der AUD und CAD weiter zur Schwäche tendieren. Wir sind bereit, unsere Longpositionen im AUD/USD um 0,7000 und unsere Shortpositionen im USD/CAD in Richtung 1,3300 zu verstärken.

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