Stockstreet GmbH | 22.12.2017 13:07
Trumps Steuerreform ist unter Dach und Fach. Eigentlich hätte dies schon in der Nacht zum vorgestrigen Mittwoch (MEZ) der Fall sein können. Denn da gab der Senat seine Zustimmung, nachdem am Vortag bereits das Repräsentantenhaus für das Gesetz votiert hatte. Doch wegen eines Formfehlers hatte die Abstimmung der Abgeordneten wiederholt werden müssen.
Nun kann Trump das Gesetz eigentlich noch vor Weihnachten unterzeichnen. Dass dies jedoch längst in den Kursen eingepreist ist, zeigt sich am aktuellen Kursverlauf. Auf die Eilmeldungen zu den einzelnen Abstimmungsergebnissen reagierten die Börsen schon überhaupt nicht mehr. Und das könnte nun zum Problem werden.
Fehlausbruch im DAX ist komplettiert
Denn der DAX ist inzwischen in seine mehrwöchige Seitwärtsrange (siehe gelbes Rechteck im folgenden Chart) zurückgefallen, womit sich der Fehlausbruch komplettiert hat (rote Ellipse). Dadurch gab es bereits das Wiedersehen mit der 13.000er Marke, welches ich am Dienstag bereits für den Fall eines Fehlsignals angekündigt hatte.
Kommt es bald auch noch zu Kursen unterhalb von 13.000 Zählern, sind die nächsten wichtigen Anlaufmarken die Rechteckgrenze bei 12.945 Punkten, an der auch das markante Hoch vom 20. Juni bei 12.951,54 Zählern liegt (gelbe Linie), und das untere Ende der gelben Seitwärtsrange. Hier könnten die Kurse wieder nach oben drehen und die Seitwärtsbewegung somit fortsetzen. Rutscht der DAX aber unter 12.810 Punkte, hätten wir es mit einem neuen Korrekturtief zu tun und man müsste wohl von noch deutlich tieferen Notierungen ausgehen.
US-Indizes konsolidieren auf hohem Niveau
Der Traum von einer Jahresendrally ist aber noch nicht zwingend ausgeträumt. Denn die US-Indizes konsolidieren in dieser Woche bislang auf hohem Niveau seitwärts bis leicht abwärts - wie der folgende 5-Minuten-Chart des Dow Jones exemplarisch zeigt.
Stellen sich diese Kursbewegungen wieder nur als kurze Pausen im Aufwärtstrend heraus und steigen die Notierungen bald auf neue Hochs, könnte auch der DAX wieder Stärke zeigen und erneut die 13.300er Rechteckgrenze ansteuern. Er würde somit doch noch einen freundlichen Jahresausklang liefern.
Beim DAX-Trading über den Tellerrand blicken
Wenn man im DAX noch einige Trades platzieren möchte, dann muss man zwingend über den Tellerrand und über den großen Teich auf die US-Märkte blicken. Der DAX zeigt sich durch den jüngsten Fehlausbruch und seine relative Schwäche gegenüber den US-Indizes bereits klar korrekturanfällig. Aber die Bären trauen sich noch nicht eindeutig nach vorne, solange die US-Indizes klare Aufwärtstrends aufweisen. Erst wenn auch die US-Indizes zur Schwäche neigen, werden im DAX die Dämme brechen und eine zweite Abwärtswelle losrollen. Danach sieht es im Moment aber nicht aus.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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