Investing.com | 15.03.2024 07:14
Eine Zinssenkung durch die US-Notenbank ist in nächster Zeit wohl nicht zu erwarten - dafür scheint die hartnäckige Inflation gegenwärtig zu intakt zu sein.
Der mit Spannung erwartete US-Inflationsbericht für Februar fiel zum zweiten Mal in Folge heißer aus als erwartet, was ein weiterer Beweis dafür ist, dass es für die Fed keinen Grund zur Eile gibt, den geldpolitischen Lockerungszyklus einzuleiten.
Quelle: Investing.com
Der VPI stieg im vergangenen Monat um 0,4 % und damit so stark wie seit September nicht mehr. In den 12 Monaten bis Februar erhöhte sich der jährliche Verbraucherpreisindex um 3,2 %, nach einem Anstieg von 3,1 % im Januar.
Obwohl der Verbraucherpreisindex deutlich von seinem 40-Jahreshoch von 9,1 % zurückgegangen ist, bestätigen die Daten, dass der Rückgang der Inflation, der im Sommer 2022 begann, fast zum Stillstand gekommen ist.
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Ein genauerer Blick auf die obige Grafik zeigt, dass die Gesamtinflation in den letzten acht Monaten zwischen 3,0 % und 3,8 % pendelte, worin die Herausforderung für die Fed auf der letzten Meile ihres Kampfes gegen steigende Preise ersichtlich wird.
Die 'letzte Meile', die oft am schwierigsten zu beherrschen ist, bezieht sich auf die letzten 1 oder 2 % der überhöhten Inflation, die die Fed überwinden muss, um ihr Ziel von 2 % zu erreichen.
Ohne die volatilen Komponenten Nahrungsmittel und Energie stieg der Kerninflationsindex gegenüber dem Vormonat um 0,4 % und gegenüber dem Vorjahr um 3,8 %. Die Prognosen lagen bei 0,3 % bzw. 3,7 %.
Darüber hinaus stieg die Kerninflation im Dienstleistungssektor ohne Mieten - ein Indikator, auf den Fed-Chef Jerome Powell nach eigenen Angaben besonders achtet - im Februar um 0,5 % und in den letzten drei Monaten auf Jahresbasis um 6,8 %, nach 6,7 % im Januar.
Diese unangenehm hohen Werte werden die Vorsicht der Fed hinsichtlich der Inflationsaussichten verstärken und lassen darauf schließen, dass die FOMC-Vertreter weitere Fortschritte sehen müssen, bevor sie sich zu einer Zinssenkung entschließen.
h2 Die wichtigsten Erkenntnisse/h2Der Kampf der Fed gegen die Inflation ist noch lange nicht zu Ende, denn der Verbraucherpreisindex steigt offensichtlich immer noch deutlich schneller als mit dem Ziel der Fed von 2 % vereinbar.
Darüber hinaus erweist sich die Kerninflation als hartnäckiger als befürchtet und dürfte auf absehbare Zeit deutlich über dem Zielwert der Fed liegen.
Es wird in der Tat schwierig sein, die Inflation von 3 % auf 2 % zu senken - viel schwieriger als von 9 % auf 3 %.
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Vor diesem Hintergrund glaube ich, dass es die Fed trotz der Markterwartungen einer Zinssenkung im Juni nicht eilig haben wird, den Leitzins zu senken.
Laut dem Fed Monitor Tool von Investing.com wetten die Anleger darauf, dass die Fed die Kreditkosten bis zum Jahresende um etwa 75 Basispunkte senken wird, wobei die Lockerung im Juni, September und Dezember um jeweils 25 Basispunkte erfolgen soll.
Dieses Szenario ist jedoch angesichts des derzeitigen makroökonomischen Umfelds eher unrealistisch.
h2 Wie geht es weiter?/h2Entgegen der landläufigen Meinung steigt meines Erachtens das Risiko, dass die Fed die Zinsen in diesem Jahr tatsächlich nicht senken wird, nicht zuletzt deshalb, weil die Inflation länger braucht, um sich der Zielmarke der Fed zu nähern, als viele gehofft hatten, und die Konjunktur weiterhin besser läuft als gedacht.
Es ist also durchaus möglich, dass die Fed die Zinsen länger als von den Investoren erwartet auf dem aktuellen Niveau belassen wird, schließlich bleibt die Inflation hartnäckig, der Arbeitsmarkt zeigt sich robust und die Verbraucherausgaben sind solide.
Nächste Woche werden wir mehr über die Zinspläne der Fed erfahren.
Es wird allgemein erwartet, dass die Fed den Leitzins in der aktuellen Spanne von 5,25 % bis 5,50 % belassen wird, in der er sich seit Juli letzten Jahres bewegt.
Von größerer Bedeutung dürfte sein, dass die Entscheidungsträger des FOMC auch aktualisierte Zinsprognosen im Rahmen des so genannten Dot-Plots veröffentlichen werden.
Dann wird sich die Frage stellen, wie viele Zinssenkungen wir in diesem Jahr - wenn überhaupt - sehen werden.
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Offenlegung: Jesse Cohen hält derzeit über den SPDR S&P 500 ETF (SPY) und den Invesco QQQ Trust ETF (QQQ) Long-Positionen auf den S&P 500 und den Nasdaq 100. Außerdem hält er eine Long-Position auf den Technology Select Sector SPDR ETF (NYSE:XLK).
Er richtet sein Portfolio aus Einzeltiteln und börsengehandelten Fonds auf der Grundlage einer laufenden Risikobewertung sowohl des makroökonomischen Umfelds als auch der Finanzlage der Unternehmen regelmäßig neu aus.
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