Investing.com | 02.05.2023 15:11
In einer der wohl wichtigsten geldpolitischen Entscheidungen der jüngeren Geschichte wird die US-Notenbank Fed zum Abschluss ihrer Sitzung am Mittwoch mit ziemlicher Sicherheit ihre zehnte Zinserhöhung in Folge beschließen.
Laut dem von Investing.com bereitgestellten Fed Rate Monitor-Tool taxierten die Finanzmärkte die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte derzeit auf 93,2 %.
Ein Zinsschritt um einen Viertel-Prozentpunkt würde den Zielkorridor der Fed Funds in eine Spanne zwischen 5,00 % und 5,25 % bringen.
Nebst dem erwarteten Zinsschritt richtet sich das Augenmerk vor allem auf Fed-Chef Jerome Powell, immerhin erwägt die Zentralbank eine Pause in ihrem seit über einem Jahr andauernden Zinserhöhungszyklus als Reaktion auf die zunehmenden Anzeichen von Stress im US-Bankensektor und die Angst vor einem drohenden Wirtschaftsabschwung.
Entgegen der landläufigen Meinung glaube ich nicht, dass die Fed bereit ist, ihre geldpolitische Straffung bereits jetzt zu beenden. Stattdessen dürfte Powell die Möglichkeit einer weiteren Leitzinserhöhung im Juni offen halten, zumal die Inflation nach wie vor klar über den langfristigen Standards liegt.
Daher glaube ich, dass der Leitzins um einen weiteren halben Prozentpunkt auf 5,50 % bis 5,75 % steigen muss, bevor die Fed eine Pause oder einen Pivot in ihrem Kampf um die Wiederherstellung der Preisstabilität in Erwägung zieht.
Vor diesem Hintergrund habe ich den von InvestingPro-Screener die mehr als 7.500 Aktien, die an den US-Börsen gelistet sind, in eine kleine, praktikable Watchlist mit etablierten Unternehmen gefiltert, von denen erwartet wird, dass sie den Anlegern unabhängig von den wirtschaftlichen Bedingungen solide Renditen bescheren.
Bei der Auswahl habe ich mich auf Unternehmen mit solider Rentabilität, gesunden Cashflows, starken Wachstumsaussichten und attraktiven Bewertungen konzentriert.
Zunächst suchte ich nach Unternehmen mit einer Rendite auf das investierte Kapital (ROIC) von 15 % oder mehr, also einer Kapitaleffizienzkennzahl, anhand derer die Fähigkeit eines Unternehmens gemessen wird, Mehrwert für alle seine Stakeholder zu schaffen. Sie gibt Aufschluss darüber, wie gut ein Unternehmen sein Kapital einsetzt, um Gewinne zu erzielen.
Dann habe ich die Auswahl auf Unternehmen mit einem durchschnittlichen jährlichen Gewinn-, Umsatz- und Bruttomargenwachstum von mindestens 15 % in den letzten fünf Jahren eingegrenzt.
Zum Schluss habe ich nach Unternehmen gefiltert, deren "Fair Value"-Schätzung von InvestingPro größer oder gleich 15 % ist. Die Fair-Value-Schätzung richtet sich nach verschiedenen Bewertungsmodellen, darunter Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Umsatz-Verhältnis und Kurs-Buchwert-Verhältnis.
Auf meine Watchlist haben es nur Unternehmen mit einer Börsenkapitalisierung von 20 Milliarden Dollar oder mehr geschafft. Per Saldo blieben am Ende nur 14 Firmen übrig.
Dass alle 14 Aktien, die es auf die Liste geschafft haben, derzeit einen Financial Health-Score von über 2,75 auf InvestingPro haben, überrascht nicht. Über die letzten 7 Jahre hinweg haben Unternehmen mit einem Score von mehr als 2,75 den breiteren Markt deutlich outperformt.
Meines Erachtens bieten alle genannten Unternehmen weiteres Potenzial und reichlich Raum für Wachstum in ihrem jeweiligen Geschäftsfeld, was sie zu soliden langfristigen Investments macht.
Quelle: InvestingPro
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Offenlegung: Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels bin ich im S&P 500 und Nasdaq 100 über den ProShares Short S&P 500 ETF (SH) und den ProShares Short QQQ ETF (PSQ) short. Ich passe mein Portfolio an Einzeltiteln und ETFs auf der Grundlage einer fortlaufenden Risikobewertung sowohl des makroökonomischen Umfelds als auch der Finanzlage der Unternehmen regelmäßig an. Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten sind ausschließlich die Meinung des Autors und sollten nicht als Anlageberatung verstanden werden.
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