Fed-Falken: Größerer Einfluss auf den US-Dollar oder Risikofaktor

 | 01.03.2018 08:00

Von Kathy Lien, Geschäftsführerin Devisenstrategie bei BK Asset Management. Der Artikel erschien im englischen Original unter dem Titel 'Hawkish Fed: Bigger Impact On USD Or Risk?' am 27. Feb. 2018 auf Investing.com.

Dank der uneingeschränkt positiven Einschätzung von Federal Reserve Chef Jerome Powell der wirtschaftlichen Lage hat sich der US-Dollar gegenüber allen anderen Leitwährungen aufwärts bewegt. Der australische und der neuseeländische Dollar erlitten schwere Verluste, während der Schweizer Franken und der japanische Yen nur moderate Rückgänge verzeichneten. Das legt nahe, dass Powells Kommentare den Risikoappetit über den Dollarkurs hinaus beeinflusst haben könnte. Der Dow Jones Industrial Average fiel am Dienstag auch um 1%, was wichtig ist, da der Ausblick für die Wechselkurse von Rückgang der Aktienkurse abhängt. Sollte die Korrektur am Aktienmarkt sich nach Powells Ausführungen verfestigen, dann wird der Dollar weiter ansteigen, der japanische Yen und der Schweizer Franken allerdings die beste Kursentwicklung aufweisen. Wenn andererseits Käufer in den Markt kommen und die Verluste bei Aktien sich in Grenzen halten, dann dürfte der USD/JPY Wechselkurs zusammen mit Risiko-Währungen eine Rallye erleben. Allerdings mit Aktien zu Handelsende in der Nähe ihrer Tiefststände und der Rendite der10-jährigen US-Staatsanleihen unweit der Marke von 3% macht einen steigenden Dollar gegenüber Euro, Pfund und die Rohstoffwährungen wahrscheinlicher. Der USD/JPY Kurs sollte sich über 106,50 festsetzen, aber Probleme haben die 108 zu übersteigen.

Es gibt zwei hauptsächliche Botschaften von Powells Anhörung und diese sind eine Bevorzugung höherer Zinsen und Optimismus.
Der neue Fed-Vorsitzende machte sehr klar, dass die Wirtschaft mit einem solidem Tempo wächst, die Inflationsraten steigen und eine Rezession nicht in Sicht ist. Seit Dezember hat sich seine Einschätzung noch verstärkt, was andeutet, dass er von der jüngsten Volatilität am Aktienmarkt völlig unbeeindruckt ist. Die Frage, wie vieleZinserhöhungen notwendig wären, beantwortete er, indem er auf die Verbesserungen der Konjunktur hinwies und seine Zuversicht ausdrückte, dass die Inflation steigen werde. Er sagte er sehe kein Problem in der derzeitigen Zinskurve und beendete die Rede mit der Aussage, dass die US-Wirtschaft so gut dastehe wie seit geraumer Zeit nicht mehr und dass nahezu Vollbeschäftigung erreicht sei. Das heizte Befürchtungen an, dass die Fed die Zinsen in diesem Jahr viermal anheben könnte, obwohl Powell diese Zahl nicht in den Mund nahm. Auch wenn wir nicht glauben, dass Powell die Zinsen in diesem Jahr um 100 Basispunkte anheben wird, die Möglichkeit allein könnte zu neuer Schwäche bei risikobehafteten Währungen führen.

Das schließt den EUR/USD Kurs ein, der nach Powells Ausführungen aus dem unteren Ende seiner 4-Tage Range ausbrach.
Auch wenn die Verbraucherpreise in Deutschland stiegen und das Konjunkturvertrauen in der Eurozone stieg, nahm die Gemeinschaftswährung sich US-Aktien zum Vorbild. Weitere Risikoaversion könnte den EUR/USD weiter talwärts schicken, aber es gibt mächtige Unterstützung zwischen 1,2190 und 1,2200. Die am Mittwoch erscheinende Verbraucherpreisinflation aus der Eurozone und die Zahlen vom deutschen Arbeitsmarkt könnten bestimmen, ob diese Marken brechen. Für das Stellenwachstum wird mit einer Verlangsamung gerechnet, sollte aber auch die Inflation nachlassen, dann ist der EUR/USD in Bredouille. Der Anstieg der deutschen Verbraucherpreisinflation ist ermutigend, aber zwischen einem gesunkenen Preisdruck in Frankreich und der Aufwertung vom Jahresanfang, gibt es ein Risiko, dass die Daten die Erwartungen verfehlen werden, was die Tür für einen stärkeren Rückgang Richtung 1,20 öffnen würde.

Das Pfund war am Dienstag die beste Währung hinter dem Yen und dem Franken.
Seine Verluste hielten sich gegenüber denen des Euros und der Rohstoffwährungen in Grenzen. Es gibt nichts was diese Entwicklung erklären könnte, außer dass der Markt auf die großen Ereignisse in dieser Woche wartet, wie der Einkaufsmanagerindex auf dem produzierenden Gewerbe und die Rede von BoE Chef Carney am Donnerstag, der am Freitag die Brexit-Redevon Premierministerin May folgt.

Alle 3 Rohstoffwährungen brachen auf die positiven Ausführungen von Fed-Chef Jerome Powell zur Lage der US-Wirtschaft ein, wobei der neuseeländische Dollar die Führung unter den Verlierern einnahm. In der Montag
nacht waren schwache Außenhandelsdaten hereingekommen, die den NZD schlechter als alle anderen Leitwährungen fahren ließen. Heute Nacht gibt es die ANZ-Daten und das Geschäftsklima. Der australische Dollar war ebenfalls stark angeschlagen von fallenden Rohstoffpreisen und es wird interessant sein zu sehen, ob der AUD/USD die kritische Unterstützungsmarke bei 0,7760 durchbrechen oder halten wird (wir denken es wird die erstere sein). Viel hängt davon ab, wie sich Aktien in der Nacht entwickeln, aber auch die Einkaufsmanagerindizes aus China könnten eine Rolle spielen, wie sich diese Wechselkurse entwickeln. Unterdessen brach der USD/CAD Kurs durch 1,27 und stieg auf sein höchstes Niveau in zwei Monaten. Der Markt glaubt, die Fed könnte die Zinssätze in diesem Jahr viermal anheben, und während wir skeptisch sind, gibt es keinen Zweifel, dass die Möglichkeit allein, an den Finanzmärkten zu neuen Ängsten geführt hat. Aktien fielen am Dienstag um 1%, mit dem Dow zu Handelsende 300 Punkte tiefer. Sollten Asien und Europa in gleicher Weise antworten, dann könnten Rohstoffwährungen wie der kanadische Dollar noch weiter fallen. Neben dem steigenden US-Dollar könnte die kanadische Währung auch von Risikoaversion und sinkenden Rohstoffpreisen weiter gedrückt werden. Technisch gesehen liegt der nächste Stopp für den USD/CAD Kurs bei 1,28, aber der Wechselkurs könnte auch bis 1,2850 durchstarten, jetzt da er zwei wichtige Fibonacci-Widerstandsmarken gebrochen hat (die 38,2% Fib vom Ausverkauf in 2017 und die 23,6% Fib des Rückgangs von 2016 bis 2017).

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