Fed läutete das Ende der Zinsanhebungen ein

 | 24.03.2023 09:56

Die US-Notenbank (Fed) hat vorgestern Abend einstimmig beschlossen, den Leitzins um 25 Basispunkte anzuheben. Es ist die 9. Zinserhöhung in Folge. In einem Umfeld stark erhöhter Verunsicherung, die durch das jüngste Bankenbeben ausgelöst wurde, versprühten die Währungshüter damit wohl sehr bewusst Normalität, indem sie am geplanten Zinspfad festhalten.

Die Aktienmärkte honorierten dies in einer ersten Reaktion mit Kursanstiegen, die allerdings nicht nachhaltig waren. Das galt auch für das wilde Auf und Ab während der Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell. Und am Ende setzten sich doch noch Gewinnmitnahmen und somit Kursverluste durch, die wohl auch wieder eine Folge der Verunsicherung sind. Schließlich steigt mit der erneuten Zinsanhebung das Risiko für weitere Probleme im Bankensektor.

h3 Hohe Inflation und starker Arbeitsmarkt zwingen zu hohen Zinsen/h3

Und nicht ohne Grund lösten im schriftlichen Statement der Fed zum Zinsentscheid die Sorgen um die Banken den Russland-Krieg als Thema ab. Da diese Textänderung allerdings nur allzu verständlich ist, war interessanter, dass die Fed auch auf zunehmende Beschäftigungszuwächse sowie eine Inflation verwies, die erhöht bleibt. Beides spricht für anhaltend hohe bzw. sogar noch höhere Leitzinsen, weil ein zunehmend starker Arbeitsmarkt inflationstreibend wirkt.

h3 Fed läutete das Ende der Zinsanhebungen ein/h3

Trotzdem schwächte die Fed die Forward Guidance bezüglich weiterer Zinsschritte leicht ab. Statt „fortlaufende Zinsanhebungen“ hält sie nun „eine gewisse zusätzliche Straffung der Geldpolitik“ für angebracht. Was das genau heißen soll, bleibt offen. Denn ansonsten war das Statement unverändert zum vorherigen.

Derweil gab es bei den Projektionen keine nennenswerten Änderungen, weder in Sachen Wachstum, noch bei der Arbeitslosenquote, und insbesondere nicht beim Zinsausblick (dot plots).