Fed hat es nicht eilig

 | 30.01.2015 10:25

Zur vorvorgestrigen Fed-Sitzung gibt es eigentlich nur zwei wichtige Punkte: Die Fed hat es weiterhin mit Zinserhöhungen nicht eilig. Muss sie auch nicht, die sinkenden Ölpreise wirken sich auf die Inflation dämpfend aus (allerdings nicht auf die Kernrate). Auf der anderen Seite hat die Fed eine Passage bezüglich des Wirtschaftswachstums verändert. Ging sie bisher davon aus, dass die US-Wirtschaft „moderat“ wuchs, sagt sie nun, dass sie in einem soliden Tempo wächst. Eigentlich ein gutes Umfeld für Zinserhöhungen.

Der Hintergrund dieser Aussagen ist klar. Die Fed will vermeiden, dass die Märkte in Panik geraten und das macht sie gut. Trotzdem gingen die Kurse an den US-Börsen vorgestern zum Handelsschluss erneut ein wenig zurück. Das kann auch damit zusammenhängen, dass die Fed die Passage strich, dass die Zinsen noch für eine „beträchtliche Zeit“ unverändert bleiben. Es wird immer klarer: Die Fed will weiter die Normalisierungsphase einleiten – langsam und geduldig, aber bestimmt.

Was heißt das für die Märkte?

Es herrscht ein wenig Unsicherheit darüber, ob die US-Wirtschaft steigende Zinsen verkraftet. Unsicherheit führt aber an den Märkten häufig zu einer Seitwärtsbewegung. Und diese zeichnet sich im S&P 500 inzwischen schon deutlich ab. Wie vorgestern schon geschrieben, ist für uns die wichtigere Frage, ob der DAX sich der Entwicklung in den USA entziehen kann und trotzdem weiter steigt.

Gestern zumindest setzte er die Vorgaben aus den USA erst einmal um und konsolidiert, ehe dann aber die Bullen den Dax wieder auf Vortagsniveau trieben. Wie gesagt, nach dem jüngsten Anstieg, ist eine Konsolidierung auch nur normal.

Ölpreis: Boden erreicht?

Sie erinnern sich, ich hatte schon vor einiger Zeit geschrieben, dass sich der Ölpreis nach einem Abtauchen unter die 50-Dollar-Marke (das ich mir allerdings etwas eindrucksvoller vorgestellt hatte) sich schlussendlich in diesem Bereich stabilisieren wird. Genau das können wir gerade erkennen.