Fazit zu 2018 und Erwartung an 2019

 | 09.01.2019 10:46

Im Rückblick auf das Jahr 2018 kann man von einem schlechten, ja sogar verlorenen Jahr für Aktien-Anleger sprechen. Denn wie mein Kollege Torsten Ewert am Montag schon schrieb, ist die Jahresperformance diverser Aktienindizes so schwach wie seit der Finanzkrise vor 10 Jahren nicht mehr.

Allerdings sollte man die positiven Aspekte der vergangenen 12 Monate nicht völlig außer Acht lassen. Denn die Aktienindizes in den USA haben erst Anfang Oktober noch neue Allzeithochs markiert haben. Und selbst im deutlich schwächeren DAX sahen wir im vergangenen Jahr noch ein neues Allzeithoch - im Januar. Zwar ging es danach bis Ende März deutlich abwärts, doch bis zum Sommer erholten sich die Kurse noch einmal deutlich. Daher hatte bis dahin wohl auch noch kaum jemand einen Jahresschlussstand von nur etwas mehr als 10.000 Punkten im DAX auf dem Schirm.

Es war also eher ein schlechtes oder auch verlorenes zweites Halbjahr bzw. mit Blick auf die US-Indizes sogar nur ein schlechtes viertes Quartal. Man neigt aber eben dazu, in 12-Monats-Abschnitten zu denken. Und in jedem Fall waren die vergangenen 12 Monate hochvolatil. Doch genau dies hatten wir prognostiziert. Und daher bin ich sogar relativ zufrieden mit dem Jahresverlauf. Dazu ein kleiner Rückblick:

2018: Hohe fundamentale Bewertung traf auf steigende Zinsen
Noch Ende 2017 hatte ich einen freundlichen Jahresausklang 2017, aber einen holprigen Jahresstart 2018 erwartet und in meiner ersten Börse-Intern des Jahres 2018 prognostiziert, dass 2018 ein schwieriges Jahr für Aktien wird. Nach dem tatsächlich bullishen Jahresausklang 2017 und dem heftigen Kurseinbruch Ende Januar / Anfang Februar bzw. bis Ende März warnte ich dann im weiteren Verlauf des Jahres gebetsmühlenartig vor der relativ hohen fundamentalen Bewertung einiger (US-)Aktien bei einer gleichzeitig restriktiver werdenden Geldpolitik der US-Notenbank. Neben den steigenden (Leit-)Zinsen kam dabei immer wieder der Verweis auf den „Fed-Plan“, also die geringer werdenden Reinvestitionen auslaufender Anleihen (siehe zum Beispiel „Positive Wachstumsaussichten stützen, steigende Zinsen belasten“).