EZB Treffen: Beabsichtigt Draghi den Euro zu schwächen?

 | 26.04.2018 12:48

Es ist wieder einmal Entscheidungstag bei der Europäischen Zentralbank und Marktakteure stellen sich auf einen taubenhaften Ton bei der EZB Pressekonferenz ein, was jüngst ersichtlich wurde in einem schwachen Euro. Die heutige geldpolitische Entscheidung wird keine neuen Wirtschaftsprognosen hervorbringen, weshalb mit einer formalen Änderung der EZB Stellung nicht vor Juni gerechnet wird. Dennoch deuten die Wetten auf einen eher dovishen Ton seitens EZB Präsident Mario Draghi hin, welcher die heutige Plattform nutzen könnte, um eine vorsichtigere Leitung anzudeuten. Der Grund für den etwas schwächeren Ausblick liegt in der starken Eurorally des letzten Jahres, welche auf der Teuerungsrate lastet. Weiterhin fließen jüngst schwächere Wirtschaftsdaten mit ein, welche eine potenziell vorsichtige EZB Haltung rechtfertigen könnten. Was das QE-Programm der Zentralbank anbetrifft, so ist das geplante Ende oder Auslaufen des QE-Programms im September noch keine ausgemachte Sache. Daher richtet sich der Fokus auf Draghis Rhetorik.

Hinsichtlich der Erwartungen für eine EZB Zinsanhebung, preist der Markt momentan keine Veränderung bis frühestens zum dritten Quartal 2019 ein.

Weist Draghi jedoch auf eine länger-als-erwartete Periode zwischen dem Ende von QE und einer ersten Zinsanhebung hin, so könnte sich der Euro gegenüber dem Dollar weiter verbilligen.

Kurz gesagt, tendiert das Risiko für den Euro also weiterhin abwärts und falls die EZB beabsichtigt, den Euro weiter nach unten zu treiben, so könnte heute die beste Gelegenheit dazu sein um einen Bären Trend auszulösen.

Nichtsdestotrotz gibt es auch Überraschungspotenzial. Fällt Draghis Ton doch ein wenig optimistischer aus, so könnte der Euro bis 1.2350 klettern.

Die Zinsentscheidung der EZB ist für 13:45 Uhr angesetzt, jedoch wird hierbei von keinen Veränderungen ausgegangen. Der Hauptfokus richtet sich daher auf die Pressekonferenz um 14:30 Uhr.

EUR/USD

Wir sahen den Euro um seine wichtige Unterstützung bei 1.2150 handelnd. Wird diese Barriere deutlich unterschritten, so erwarten wir weitere Verluste. Auf der Oberseite, könnte ein Ausbruch oberhalb von 1.2250 eine nächste Käuferwelle auslösen mit höheren Zielen.