EZB auf den Spuren der Fed – Digitaler Euro in Planung

 | 15.09.2020 11:51

Kolumne von Markus Blaschzok am 15. September 2020 

Aktuelle Daten zum Sentiment belegen, die Stimmung unter den Investoren und Ökonomen für den Euro ist äußerst euphorisch, nachdem die Gemeinschaftswährung seit März von 1,08 US-Dollar auf 1,20 US-Dollar aufgewertet hat. Hier erreichte die europäische Gemeinschaftswährung nun ihren langfristigen Abwärtstrend, an dem die Europäische Zentralbank (EZB) in der Vergangenheit stets intervenierte und eine Fortsetzung des übergeordneten Trends sicherstellte. Auch diesmal konnte man sich auf die EZB verlassen und deren Chefökonom Philip Lane ließ die Märkte vorletzte Woche wissen, dass die Höhe des Euro „relevant für ihre Geldpolitik“ sei. Die hauseigenen Ökonomen der EZB rechnen mit einem Wechselkurs von 1,09 Dollar in diesem und mit 1,08 US-Dollar im kommenden Jahr. Dies und die Verbalintervention von Lane sind ein deutlicher Hinweis darauf, dass sich die EZB mit aller Macht gegen eine weitere Aufwertung des Euro zum US-Dollar stemmen wird. Sollten die Notenbanker die Abwertung des Euro von nun an beschleunigen wollen, so wäre dies schlecht für Sparer im Euroraum, da deren Ersparnisse noch schneller als bisher an Kaufkraft verlieren werden. Goldbesitzer dürften sich hingegen über einen steigenden Goldpreis und den Erhalt ihrer Kaufkraft freuen.