EUR/USD: Support-Zone bei 1.1550-1.15 hält vorerst stand nach taubenhafter EZB

 | 18.06.2018 12:07

Zurück im Office heißen wir Sie herzlich willkommen zu einer neuen Handelswoche im Juni.

Was ist während unserer Abwesenheit vom Markt passiert?

Die Federal Reserve hat ihren Leitzinssatz zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben und signalisierte weitere zwei Zinsanhebungen bis zum Jahresende. Frische Updates von Fed Vorsitzendem Jerome Powell ließen jedoch vermuten, dass sich die Fed in keiner Eile befände ihren Zinsanhebungszyklus zu beschleunigen oder zu erweitern. Die Indikatoren bezüglich längerfristiger Inflationserwartungen sind laut des Fed Statements wenig verändert. Der U.S. Dollar profitierte zwar kurzfristig von dem moderat falkenhaften Ton, jedoch waren die Gewinne im Dollar vom letzten Mittwoch nur kurzlebig.

Nach der Fed richteten sich alle Augen auf das Treffen der Europäischen Zentralbank am letzten Donnerstag, welches als richtungsweisendes Treffen erachtet worden war. Da sich der Markt im Vorfeld auf ein endgültiges Auslaufen des QE-Programms eingestellt hatte, gab es auch reichlich Enttäuschungspotenzial im Falle eines weniger falkenhaften EZB Statements. Kurz gesagt, war es für die EZB leichter zu enttäuschen als zu beeindrucken.

Und das war dann auch genau das, was geschah: Die EZB schlug einen taubenhaften Ton an und EZB Präsident Mario Draghi betonte die Notwendigkeit für eine weiterhin lockere Geldpolitik. Es wird daher von keiner Zinsanhebung vor der zweiten Jahreshälfte von 2019 ausgegangen. Die Zentralbank verkündete, dass sie ihr QE Programm um drei weitere Monate nach dem ursprünglich geplanten Auslaufdatum im September verlängern würde. Dies ist somit alles andere als falkenhaft und somit noch fern von einer Wende in der ultralockeren Geldpolitik der EZB.

EUR/USD

Wie wir erwartet hatten, so war es keine Überraschung, dass der Euro wie ein Stein zurückfiel in seine alte Handelsspanne nachdem die 1.1850-Barriere nicht gebrochen werden konnte. Die Unterstützungszone zwischen 1.1550-1.15 bleibt somit weiterhin intakt. Solange dieser Support standhält, rechnen wir mit bullischen Rücksetzern bis 1.1650. Oberhalb von 1.1660 könnte es weiter bergauf bis 1.1720 gehen. Damit die bärische Dynamik anhält, bedürfte es jedoch einem deutlichen Bruch unterhalb von 1.15. Wie dem auch sei, so behalten wir die überverkaufte Situation des Euros im Auge, welche momentan auf Korrekturen hindeutet.